Kapitel 15
Kälte und Dunkelheit waren es in die Andy Flynn gehüllt war und auch der es kein Entkommen zu geben schien. Er hörte von weiten Stimmen, viele aufgeregte Stimmen die hektisch umher riefen, doch er verstand sie nicht. Die Stimmen waren ihm auch fremd was die Furcht die Andy in diesem Moment verspürte nur noch mehr steigerte. Wo zum Teufel war er? Egal wohin er sah, er konnte nichts erkennen außer die tiefe schwarze Dunkelheit. Er fühlte sich allein und verloren, er fühlte sich nicht mehr wie ein Leutnant des LAPD sondern wie ein kleines verlassenes Kind. Was war geschehen? Wo war er? Wo waren seine Kollegen und Freunde? Und wo war Sharon?
‚Sharon‘
Andy versuchte sich zu erinnern, er war auf den Weg zu Sharon um sie zu retten und dann…………! Was geschah dann? Er wusste etwas war dort geschehen, etwas Schreckliches. Er erinnerte sich an einen seltsamen Schmerz und an das zersplittern von Glas. Geschockt stand Andy in der Dunkelheit und wusste nun was geschehen war, er wurde verletzt…..schwer verletzt.
‚Bin ich vielleicht schon gestorben?‘
Nein, er lebte noch. Er musste einfach noch am Leben sein, er fühlte sich einfach noch zu lebendig um gestorben zu sein.
‚Ich muss aufwachen, das muss doch ein Traum sein. Komm schon alter Junge, wach auf, wach auf, wach auf!‘
Doch egal wie sehr er es versuchte, die Dunkelheit wollte ihn nicht gehen lassen.
‚Was ist mit Sharon? Ich muss wissen ob es ihr gut geht. Scheiße, ich muss aufwachen.‘
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Während Andy auf dem Weg zum Krankenhaus um sein Überleben kämpfte, hatten Amy und Mike es endlich geschafft den Schlüssel für Sharons Fußfesseln zu finden. Sie lösten die schwere Eisenkette von ihrem Knöchel und ließen als erstes die Sanitäter ihre Arbeit machen. Keiner des Teams konnte etwas sagen, zu sehr waren alle geschockt. Sie waren alle froh ihren Captain wieder zu haben und laut Aussage der Sanitäter schien sie keine schweren Verletzungen zu haben aber nun überschattete die Sorge um Andy die Freude um Sharon. Provenza stand kreidebleich vor dem Haus und fühlte sich schrecklicher denn je.
„Machen Sie bitte Platz Sir.“ rief plötzlich einer der Sanitäter und sah wie Sharon auf einer Trage zu dem anderen Krankenwagen geschoben wurde. Louis ging aus dem Weg und warf einen kurzen Blick auf Sharon, für den Bruchteil einer Sekunde gab er ihr die Schuld für Andys Verletzung. Wäre sie nicht entführt worden, so wäre Andy gesund.
‚Das ist doch dummes Zeug alter Mann. ‘
Kaum hatte er seinen Gedanken zu Ende gebracht, so schämte er sich schon dafür. Nein, Captain Raydor hatte keine Schuld.
„Warten Sie.“ rief Provenza schnell und lief den Sanitätern hinterher. Er blieb stehen und warf einen Blick auf die bewusstlose Frau vor sich. Er nahm ihr Hand vorsichtig in seine und drückte sie leicht „Schön Sie wieder zu haben, Sharon.“ sagte er traurig und ließ sie dann los.
„Wir bringen Sie ins nächste Krankenhaus.“ sagte einer der Männer und schon war Sharon ebenfalls im Krankenwagen auf den Weg ins Krankenhaus.
Provenza fühlte sich schrecklich, dieser Bastard hatte seinen besten Freund vielleicht umgebracht und eine gute Freundin entführt und wer weiß was mit ihr getan. Er schüttelte schnell den Gedanken ab.
‚Keine Voreiligen Schlüsse.‘
Er sammelte sich kurz und ging dann zum Haus zurück, wo einige Offiziere Paul Newley gerade in Handschellen zum Wagen brachten. Er schrie als die Polizisten ihn ins Auto setzten wollten und trat nach ihnen.
„Das ist Unrecht. Ihr Schweine habt kein recht mir meine Frau weg zunehmen. Sie gehört mir, ich habe solange gewartet………sie gehört mir, ihr dreckigen Bastarde.“
Provenza nährte sich dem Wagen und blitze Paul gefährlich an, sagte aber kein Wort.
„Was glotzt du so blöd du alter Mistkerl. Sei froh dass deine Freunde kamen, sonst hätte ich dich auch abgeknallt. Ich sage euch eines…euch allen und das könnt ihr auch meiner Sharon sagen. Sie wird mich wieder sehen, ich werde wiederkommen und dann werde ich dafür sorgen dass niemand sie mir noch einmal wegnimmt. Ihr müsst mich schon umbringen um das zu verhindern, habt ihr gehört?“
Langsam trat Provenza näher und sah Paul direkt in seine kalten Augen „Wenn mein Partner stirbt, dann verlassen Sie sich drauf das Sie nach Saint Quentin in den Todestragt kommen.“
Amy und Mike sahen sich an und schluckten schwer, beide hatten Provenza oft wütend und bedrohlich erlebt aber nie in diesem Ausmaß. Endlich schwieg auch Paul und ließ sich in das Auto setzten, erst jetzt schien er den ernst seiner Lage zu realisieren.
„Sir?“ Amy trat vorsichtig an Provenza heran „Ich fahre zurück zum LAPD und informiere alle über das was hier geschehen ist. Ich bin sicher, Rusty und der Bruder des Captains warten schon auf Neuigkeiten. Julio und Buzz sollten auch über Leutnant Flynn informiert werden.“
„Was? Ach ja sicher, danke Amy. Ich fahre sofort ins Krankenhaus.“
„Ich werde fahren.“ warf Mike ein und Provenza wollte nicht protestieren, er fühlte sich nicht nach streiten und er selbst war sich nicht sicher ob er jetzt im Stande war ein Auto zu fahren. Langsam verließen die beiden Autos den Tatort.
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Kapitel 16
Ungeduldig warteten Rusty und Leo auf Nachrichten. Es war fast unerträglich, bisher wussten sie von Julio nur dass man wusste wo sich Sharon befand und das Provenza und Flynn auf dem Weg waren. Etwas später hatten sich Sykes und Tao gemeldet und berichtet dass sie nun auch auf den Weg dorthin waren. Das war die letzte Information die beide erhalten hatten und das war nun schon eine Weile her. Julio starrte wütend auf seinen Bildschirm, nicht in der Lage etwas von hier aus zutun. Buzz versuchte die Stimmung etwas zu heben in dem er für alle Muffins besorgt hatte, doch keiner verspürte wirklich Hunger, auch Buzz nicht. Er brachte noch für jeden einen extra großen Kaffee mit der dankend angenommen wurde. Alle hatten in den vergangenen Stunden viel zu viel Kaffee getrunken, aber wer konnte es ihnen verdenken?
Plötzlich hörten sie Schritte und alle drehten sich gleichzeitig um. Nach kurzer Zeit erblickten sie Amy die den Murderroom betrat, alle versuchten den Gesichtsausdruck der jungen Frau zu deuten doch es schien unmöglich. Sie sah auf der einen Seite erleichtert aus und doch war ein trauriger besorgter Blick in ihren Augen. Rusty schluckt, etwas war nicht in Ordnung. Sharon war nicht bei also gab es nur wenige Möglichkeiten was passiert war. Entweder hatten sie Sharon doch nicht gefunden oder ihr war etwas zugestoßen. Beides ließ dem jungen Mann das Blut in den Adern gefrieren. Er wollte Amy auffordern ihm und den anderen alles zu sagen aber seine Stimme hatte plötzlich jede Art von Kraft verloren. Er war froh dass endlich jemand anderes das Wort ergriff, es war die Stimme von Julio der von seinem Platz aufgestanden war und zu seinen Kollegen ging.
„Hey Sykes, da sind Sie ja. Wir warten die ganze Zeit auf Neuigkeiten, was ist passiert?“
Seufzend sah Amy zu Julio.
„Also? Was ist los?“ forderte Julio erneut.
Amy warf einen Blick zu Rusty und Leo die beide wie angewurzelt da standen, die Angst in den Augen der beiden Männer war nicht zu übersehen. Amy wollte die beiden aus ihren Qualen erlösen und begann mit den guten Nachrichten.
„Wir haben den Captain gefunden und sie ist am Leben, so wie es aussieht hat sie bis auf ein paar blaue Flecke und ein paar Kratzer keine wirklichen Verletzungen….körperliche Verletzungen meine ich. Sie ist im Huntington Krankenhaus von Pasadena. Als wir sie fanden war sie Ohnmächtig, sie wurde mit Colorform betäubt. Sie wird wieder in Ordnung sein.“ Amy klopfte Rusty mit einen leichten Lächeln auf die Schulter und sah dann zu Julio der aussah als hätte man ihm gerade eine schwere Last von den Schultern genommen.
„Oh mein Gott das ist wundervoll, ich will zu Sharon. Sofort, jetzt gleich………“ sprang Rusty aufgeregt hin und her. Er war so glücklich dass seiner „Mutter“ nichts geschehen war, dass er nicht hörte das Amy noch etwas zu sagen hatten. Er sah bittend zu Leo, der mit geschlossenen Augen da stand und Gott dankte dass er seine Schwester bewacht hatte. „Leo, können Sie mich schnell ins Krankenhaus fahren? Ich muss zu Sharon…..bitte bitte bitte. Hey Leute, ihr kommt doch mit oder?“ aufgeregt aber überglücklich sah er zu Amy, Julio und Buzz.
„Wir kommen gleich nach, fahren Sie schon vor.“ sagte Amy zu Leo, der nur nickte und noch wie in Trance war.
„Ja, los kommen Sie Leo.“ Rusty nahm seine Jacke und stürmte aus dem Murderroom. Leo jedoch blieb einen Moment stehen und sah zu den anderen im Raum.
„Ist wirklich alles ok?“ fragte er vorsichtig und trat näher.
„Fahren Sie ruhig zu Ihrer Schwester, mit ihr ist soweit alles ok. Es ist wichtig das sie jetzt ihre Familie bei sich hat.“ sagte Amy mit einem aufmunternden lächeln.
„Ok, dann bis später Leute.“ zum ersten Mal seit Leo hier war, sah man ein Lächeln in dem Gesicht des Mannes. Schnell lief er Rusty nach und konnte es kaum erwarten zu Sharon zu kommen. Noch fühlte sich alles so seltsam an, wie in einem Traum. Er musste Sharon sehen, er musste sie umarmen erst dann würde er sich endgültig seinen Emotionen hingeben.
Nachdem Rusty und Leo weg waren, wurde die Stimmung im Murderroom düster. Julio und Buzz sahen zu ihrer Kollegin und warteten auf eine Erklärung.
„Hört zu.“ begann Amy mit ernster Stimme „Als wir unterwegs zu der genannten Adresse waren, ging ein Funkruf bei uns ein. Wir hörten Provenza der um Verstärkung bat und um einen Krankenwagen. Als wir ankamen, drangen wir von hinten in das Haus ein und konnten diesen miesen Drecksack überwältigen und dafür sorgen dass der Captain in Sicherheit war. Einige Zeit später erfuhren wir dass Flynn angeschossen wurde, wir sahen ihn nicht. Noch bevor wir zu ihm konnten war der Notarzt weg aber nach Provenza sah es nicht gut aus.“
Alle blickten traurig und geschockt nach unten, außer Julio schlug mit der Faust auf den nächsten Schreibtisch.
„Dieser Bastard! Wenn ich da gewesen wäre, ich hätte ihn…“
„Julio!“ erhob Amy die Stimme und sah zu ihren Kollegen „Wir sind alle wütend und frustriert aber das hilft doch jetzt keinen. Wir haben den Mistkerl und er wird seine gerechte Strafe bekommen. Jetzt sollten wir zu Leutnant Flynn fahren und hoffen das es schlimmer aussah als es tatsächlich war.“
Alle waren verblüfft über Amys strenge und autoritäre Stimme, in den letzten Jahren hatte sie sich wirklich viel von ihrem Captain abgeguckt und tatsächlich schien es Julios unbändigen Zorn für eine Weile zu besänftigen.
„Kommt schon Leute, 2 unserer Kollegen sind im Krankenhaus und wir sollten bei ihnen sein.“ sagte Amy und verließ den Murderroom gefolgt von Julio und Buzz. Erstaunlicherweise gesellte sich auf halben Weg Chief Taylor dazu, der ebenso besorgt aussah wie alle anderen. Alle sahen Taylor etwas skeptisch an, als sie mit dem Lift nach unten fuhren.
„Was? Zwei meiner wichtigsten Leute sind verletzt, ich habe ja wohl auch ein recht zu wissen wie es den beiden geht.“
Auch wenn Taylor als Vorgesetzter ein wirklicher Schmerz im Arsch war, so war er als Mensch nicht so schlecht wie viele annahmen. Zusammen fuhren alle in das Parkhaus und machten sich mit 2 Autos auf den Weg nach Pasadena.
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Kapitel 17
Provenza und Mike warteten nervös im Wartezimmer des Krankenhauses. Während Provenza auf und ab lief und bereits den zweiten Kaffee trank, saß Mike nur in einem Stuhl und versuchte seinen nervösen Kollegen zu ignorieren. Er konnte verstehen wie sich Provenza fühlte den er fühlte sich ebenso elend, auch wenn Mike es äußerlich nicht so offen zeigte wie die anderen. Alle hielten Mike Tao für einen ruhigen und ausgeglichenen Menschen, aber in seinem Inneren sah es anders aus. In seinem inneren brodelte ein Vulkan der einfach nicht ausbrechen wollte, egal wie viel Gräuel er gegen Paul Newley hegte.
„Verdammt Tao, wie kannst du nur so ruhig hier sitzen? Deine Arschruhe möchte ich auch gern haben.“ grummelte der alte Mann und nahm noch einen kräftigen Schluck Kaffee.
„Nun, wenn du meinst es hilft den beiden wenn ich hier genauso nervös herum laufe wie du, dann bitte.“ sagte Mike trocken und sah zu seinen Kollegen.
In diesen Moment kam eine junge Ärztin in das Wartezimmer und sah die beiden Männer an.
„Sind Sie Angehörige von Mrs. Raydor?“
Sofort stand Mike auf und stellte sich neben Provenza „Wir sind Arbeitskollegen von Captain Raydor.“ verbesserte Provenza die Frau und wartete ungeduldig. Warum nur hatten die Ärzte immer diese nervige Ruhe an sich?
„Wie Sie meinen………also Captain Raydor. Wenn Sie keine Angehörigen sind, dann kann ich nicht…“ noch bevor die Ärztin ausreden konnte, fiel ihr wieder Provenza ins Wort.
„Wir sind Leutnants des LAPD und es geht um eine Ermittlung in ihrem Fall. Wir haben jedes Recht alles zu erfahren, also wenn Sie sich nicht mit der Polizei anlegen wollen dann schlage ich vor Sie berichten uns wie es dem Captain geht.“
„Der lange Arm des Gesetztes was?“ sagte die Frau schnippisch, sie hasste es wenn Anwälte oder Cops ins Krankenhaus kamen, für die galten andere Maßstäbe „Fein, ihren CAPTAIN geht es dem Umständen entsprechend gut, sie hat ziemlich viel Chloroform in den letzten Stunden abbekommen aber das ist nicht weiter schlimm. Sie hat keine ernsten Verletzungen und ich bin guter Dinge, dass sie morgen schon nach Hause kann. Sie wird heute noch hier bleiben nur zur Sicherheit. Hören Sie, ich weiß nicht genau was dieser Dame passiert ist aber sie schien ziemlich erschreckt und verstört zu sein als sie wach wurde, wir mussten ihr ein leichtes Beruhigungsmittel geben, damit sie uns nicht von der Liege springt. Solche Reaktionen sehe ich meist bei Menschen die etwas sehr traumatisches erlebt haben und wenn den so ist, dann sollte ihr Captain einen Spezialisten aufsuchen.“
Mike und Provenza schienen vorerst beruhigt was Sharon anging, doch eine Frage war noch offen.
„Wir müssen nur noch eines wissen, ist sie….naja…wurde sie…..“ Provenza hasste es dieses Wort zu benutzen und es wollte in diesem speziellen Fall einfach nicht über seine Lippen kommen.
„Was mein Kollege wissen möchte, ist ob es Anzeichen einer Vergewaltigung gibt.“ Mike bemerkte das Unbehagen von Provenza und redete für ihn weiter, auch wenn ihm genauso zumute war bei dem Gedanke.
„Es gibt keine Anzeichen dafür, wie ich sagte sie ist nicht verletzt…..körperlich. Wenn die Herren mich nun entschuldigen, ich muss noch zu anderen Patienten. Sie können gern zu Mrs…..Verzeihung, zu Captain Raydor wenn Sie wollen aber immer nur einer. Das ist keine Party.“
„Geh du ruhig, ich warte hier auf die anderen und auf Neuigkeiten von Andy.“ sagte Tao leise und klopfte Provenza auf die Schulter.
Provenza nickte dankbar seinen Freund zu und ging dann zu dem Zimmer in den Sharon lag. Leise betrat er den Raum und fand seinen Captain im Bett liegend und an die Decke starrend. Sie schien ihn nicht zu hören und Louis wusste nicht so recht was er sagen sollte. Stattdessen hustete der kurz um die Aufmerksamkeit von Sharon zu bekommen. Langsam drehte sie sich zu Louis um und sah ihren Kollegen an. Er konnte nicht sagen ob er jemals diesen Blick in den Augen des Captains gesehen hatte. Ihr Gesicht war traurig und fahl, ihre Lippen blass und ihre Augen zeigten keinerlei Emotionen.
„Hey.“ war alles was Provenza sagte als der dichter zu ihrem Bett ging.
„Ich will nach Hause!“ war alles was Sharon sagte und erst jetzt bemerkte Louis ihren verzweifelten Gesichtsausdruck gemischt mit Unwissenheit.
„Kann ich verstehen, Krankenhäuser deprimieren einen nur noch mehr und wenn ich das sagen darf, dieses Krankenhaus Nachthemd steht Ihnen auch nicht.“
Ein kurzes freudloses Lachen entkam Sharon und sie schloss für einen Moment die Augen „Schön das Sie wenigstens ehrlich sind. Ich habe die Ärzte ständig gefragt was genau passiert ist um ob irgendjemand verletzt wurde bei meiner Rettung aber nichts. Sie sagen mir einfach nichts und das ist kein gutes Zeichen.“ sie öffnete die Augen und sah in Louis nervöses und trauriges Gesicht „Es wurde jemand verletzt oder? Ich fühle das etwas nicht in Ordnung ist also bitte sagen Sie mir was passiert ist. Sie waren immer ehrlich zu mir und ich bitte Sie, fangen Sie jetzt nicht an mit Lügen.“ Ihre Augen sahen den alten Mann flehend an und es bildeten sich Tränen in ihren Augen „Paul hat jemanden verletzt oder?“
Provenza seufzte laut und setzte sich an die Bettkante „Hören Sie Sharon, wir sind alle Polizisten und es kann immer passieren dass einer von uns verletzt wird. Es ist ein Berufsrisiko.“
Sharon schluckte schwer, sie hatte doch rechte gehabt. Einzelne Tränen liefen über ihr Gesicht und Provenza hatte Mühe ihr in die Augen zu schauen. Ihr Scherz tat ihm ebenso weh wie ihr, das erste Mal fühlte er so als Rusty wegelaufen war und er erkannte das sie mehr war als nur sein nerviger Captain. Sie war Sharon, eine Freundin.
„Wer ist es und wie schlimm ist es?“
Louis seufzte erneut und nahm ihre Hand in seine in der Hoffnung es würde sie beruhigen „Es ist Andy, er wurde von diesem Schwein angeschossen und wie es aussah ziemlich schlimm. Wir wissen aber noch nichts Genaueres. Wir kamen gerade an und dieser Dummkopf wollte allein das Haus stürmen um Sie zu holen, das waren seine einzigen Gedanken. Dann plötzlich fiel ein Schuss und……naja.“
„Oh mein Gott.“ sagte Sharon leise und hielt sich eine Hand vor dem Mund „Oh mein Gott, was habe ich getan?“ ihre Stimme zitterte und sie schien kurz davor zu sein in Panik auszubrechen, in diesem Moment wünschte sich Provenza das er doch gelogen hätte.
„Nein Sharon, Sie haben gar nichts getan. Es war dieser Irre der geschossen hat, es ist nicht Ihre Schuld. Niemand von uns gibt Ihnen die Schuld und das sollten Sie auch nicht tun.“ Provenza sprach ruhig in der Hoffnung die Frau vor sich zu beruhigen, doch Sharon schüttelte nur heftig den Kopf.
„Doch es ist meine Schuld! Ich bin ein Polizei Captain und habe mich einfach so von ihm überrumpeln lassen. Ich wusste seit die Kette ankam was los war und doch war ich so dumm um allein in den Park zu gehen. Wenn ich nicht gegangen wäre, wäre das nicht passiert. Wir hätten nach Paul suchen lassen können und….und….und oh mein Gott. Was ist wenn er schwer verletzt ist oder stirbt? Das werde ich mir niemals verzeihen.“ Sie vergrub ihr Gesicht in beide Hände und begann hemmungslos zu weinen und es war ihr egal ob man sie dabei sah. Andy war schwer verletzt und nur weil er ihr helfen wollte „Es sollte besser mich getroffen haben.“
„Hören Sie sofort auf damit!“ erhob Provenza seine Stimme und sprang von Bett auf um seinen Captain streng anzusehen „Warum sollte es besser Sie getroffen haben? Damit Ihre Kinder Rusty eingeschlossen keine Mutter mehr haben? Damit Ihr Bruder sich für immer Vorwürfe machen muss? Das Ihre Eltern im hohen Alter noch ihre Tochter beerdigen müssen?“
Völlig geschockt schaute Sharon zu ihrem Leutnant hoch und sah in mit großen verweinten Augen an, schlagartig hatte sie aufgehört zu weinen.
„Ich will das Sie jetzt aufhören mit diesen Blödsinn, haben Sie mich verstanden Captain? Andy Flynn ist mein bester Freund und ich sterbe fast vor Sorge um diesen Dummkopf, er braucht jetzt unsere Unterstützung und kein weinerliches Geheule!“
Provenza wusste selbst das er kalt und herzlos klang aber wenn das der Weg war um Sharon vor einen Fall in ein Loch voller Depressionen zu bewahren, dann würde er weiter machen.
Sharon schniefte ein letztes Mal laut auf und wischte sich dann hastig die Tränen weg.
„Sie haben Recht, ich benehme mich schrecklich. Ich werde mich zusammen reißen.“
Louis lächelte leicht und nahm wieder Sharons Hände in seine „Hören Sie Sharon, wir sind doch alle Kollegen, Freunde und auch irgendwie eine Familie. Wir müssen alle zusammen halten ok?“ er drückte Sharon sanft zurück in die Kissen „Sie hatten eine schwere Zeit, ruhen Sie sich aus. Rusty und ihr Bruder sind sicher bald hier und ich bin sicher sie wollen Sie nicht verheult vorfinden. Ich werde mich nach Flynn erkundigen und bevor Sie etwas sagen, ja ich komme sobald ich etwas weiß. Jetzt ruhen Sie sich aus“
Louis drehte sich um und wollte das Zimmer verlassen, als er noch einmal die leise Stimme von Sharon hörte.
„Vielen Dank Louis.“
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Kapitel 18
Nachdem Provenza ihr Zimmer verlassen hatte, schloss Sharon die Augen und versuchte das eben gehörte zu verarbeiten. Sie konnte es einfach nicht glauben, Andy lag schwer verletzt im Krankenhaus und das nur weil er sie retten wollte. Sie verfluchte Paul Newley mehr denn je und sie schwor sich das sie dafür sorgen würde, das er dieses mal keine Chance haben würde, je wieder auch nur einen Fuß in die Freiheit zu setzten. Sie verbannte Paul für einen Moment aus ihren Gedanken und dachte an das letzte gemeinsame Essen mit Andy, sie waren zusammen Sushi essen. Es war ein schöner Abend und sie hatte lange nicht so viel gelacht, das war alles 3 Tage vor ihrer Entführung.
‚Ich hoffe ich habe noch einmal die Chance auf einen Abend mit Andy. Es gibt doch noch so vieles was ich ihm sagen möchte. ‘ dachte sie als die heißen Tränen ihre Wangen hinunter liefen.
Sharon wurde aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte. Schnell wischte sie die Tränen weg und setzte sich etwas aufrecht hin. Nur wenige Sekunden später sah sie einen glücklich grinsenden Rusty in ihr Zimmer kommen. Er strahlte über das ganze Gesicht, als er Sharon erblickte. Schnell lief er auf das Krankenbett zu und gab Sharon eine vorsichtige aber feste Umarmung.
„Fuck Sharon, ich hatte solche Angst um dich. Ich bin so froh das es dir gut geht.“
Rusty spürte wie sich Tränen in seinen Augen bildeten und es war ihm dieses Mal egal, denn es waren Tränen der Freude.
„Oh Rusty, es tut mir so leid dass ich dich erschreckt habe aber keine Sorge mir geht es gut.“
Sie drückte Rusty fest an sich und streichelte sanft über seine blonden wirren Haare. Langsam öffnete sie die Augen ohne sich aus der Umarmung zu lösen, erst jetzt sah sie das Rusty nicht allein war.
„Leo.“ entkam ihr ein leises flüstern.
Leo stand noch in der Tür und sah seine Schwester lächelnd an, erst jetzt ging er langsam auf sie zu und sah sie mit einen Blick voller Liebe und Zuneigung an.
„Hallo meine kleine Schwester.“ sagte er mit ruhiger und liebenswerter Stimme „Ich habe dich vermisst.“
Rusty drückte Sharon noch einmal fest und beschloss sie dann, wenn auch nicht gern freizugeben. Er trat einen Schritt bei Seite und ließ Leo zu seiner Schwester.
„Leo, ich weiß nicht was…………ich kann nicht….ich“ Sharon fand ihrem Bruder gegenüber keine Worte. Tränen liefen ihr unaufhörlich über ihr Gesicht.
Leo setzte sich auf die Bettkante und nahm Sharons Hand in seine „Sssch, sag nichts. Ich weiß was du meinst, ich bin nur unglaublich froh das du wieder da bist.“ er strich über ihr Haar und lächelte „Ich hab dich unsagbar lieb kleine Schwester.“
Sharon konnte sich nicht weiter beherrschen und begann immer mehr zu weinen, sie fiel in Leos Arme und weinte nie vergossene Tränen der letzten Jahre.
„Es tut mir Leid Leo, alles tut mir so leid. Ich war so eine dumme Kuh zu dir und dabei liebe ich dich so sehr.“
Auch Leo kamen jetzt die Tränen, während er seine zitternde Schwester festhielt „Es ist ok, alles ist ok. Du hast dich nicht zu entschuldigen, nichts von dem was geschehen ist, ist deine Schuld.“
Rusty stand da und beobachtete gerührt die Szene zwischen Bruder und Schwester, er war glücklich dass er ein Teil dieser wunderbaren Familie war. Der Tag schien ein unerwartet gutes Ende zu nehmen. Sharon war wieder da und Leo war wieder ein Teil ihres Lebens, was sollte jetzt noch passieren, dachte Rusty.
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Andy sah immer noch nichts, außer tiefe Dunkelheit. Er spürte nichts, keine Schmerzen oder sonst irgendetwas. Es war als wäre sein Körper nicht mehr vorhanden und seine Seele würde durch die ruhige Dunkelheit schweben. Es fühlte sich schön an und Andy war in der Versuchung alles los zulassen und für immer in dieser ruhigen unbeschwerten Art weiter zu schweben.
‚Lass los…………….lass los………..lass alles hinter dir………..‘
Andy hörte die Stimme einer Frau, die in rief. Er kannte die Stimme nicht aber sie klang beruhigend.
‚Aber ich kann nicht einfach so loslassen……………es gibt zu viele Menschen die ich nicht zurück lassen kann. Nicole, meine Enkel und Sharon.‘
Und plötzlich wurde es Andy klar, er konnte nicht loslassen. Er musste wissen wie es Sharon ging.
‚Ich muss jetzt aufwachen, jetzt!‘
Noch immer war alles dunkel um Andy herum und doch schien seine Welt sich langsam aufzulösen. Das Gefühl der Schwerelosigkeit verschwand und stattdessen verspürte er große Schmerzen. Dennoch war er froh darüber, denn jetzt spürte er endlich wieder etwas.
‚Komm schon, ich muss aufwachen‘
Weit in der Ferne hörte Andy mehrere Stimmen und ein seltsames Piepen.
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Angespannt saßen alle Mitglieder von Major Crimes inklusive Taylor im Wartebereich des Krankenhauses. Es wurde kaum ein Wort gesprochen, bis ein älterer Mann auf das Team zukam.
„Sind Sie alle für Andrew Flynn hier?“ fragte der Arzt.
„Ja Doktor, wie geht es meinen Partner.“ Provenza war der erste der zu dem Mann in seinem Alter ging.
„Nun, die Verletzung war ziemlich schwer. Das Projektil hat die Hauptschlagader nur knapp verfehlt, aber trotzdem hat er viel Blut verloren. Wir konnten die Blutung stillen und ihn stabilisieren. Ihr Partner hat wirklich gekämpft wie ein Löwe obwohl es zeitweise den Anschein hatte er würde es nicht schaffen. Er wird bald wach werden, aber er wird wenigstens 4 Tage hier bleiben müssen. Wenn jemand von Ihnen zu ihm möchte, dann bitte nur eine Person für heute. Er wird sehr erschöpft sein.“
Allen schien eine große Last von den Schultern zu fallen und das erste Mal seit vielen vielen Stunden konnten alle aufatmen.
„Danke Doktor, vielen Dank.“ sagte Provenza und schüttelte die Hand des Arztes.
„Ich mache nur meinen Job und wie gesagt, nur eine Person heute.“
Nachdem der Arzt weg war, drehte sich Provenza wieder zu seinen Kollegen.
„Ich denke Sie sollten gehen Sir.“ sagte Julio und sah zu den älteren Leutnant.
„Oh nein, ich werde nicht schon wieder der Prinz sein wenn Dornröschen erwacht. Ich denke es gibt jemanden hier, den Flynn lieber sehen möchte.“ grinsend drehte sich Provenza um und ging den Flur zu Sharons Zimmer entlang.
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Kapitel 19
Es hatte viel Überredungskunst gekostet, die Ärzte davon zu überzeugen Sharon zu Andy zu lassen. Da sie selbst noch Patientin war, wollten die Ärzte sie vor den nächsten Tag nicht umher laufen lassen. Mit aller Ruhe die Provenza aufbringen konnte, erklärte er den Ärzten das Andys Zustand noch kritisch wäre und jede Aufregung gefährlich wäre, nur der Anblick von Sharon Raydor und die Gewissheit das sie wohl auf war, würde Andy ruhig halten können. Nach mehreren skeptischen Blicken willigten die Ärzte ein, Sharon zu Andy zulassen.
Sharon musste zugeben sie war nervös als Provenza sie im Rollstuhl zu Andys Zimmer schob, immer noch gab sie sich die Schuld an seiner schlimmen Situation und sie hatte Angst dass Andy es ebenso sehen würde. Was wäre wenn Provenza falsch lag? Was wenn ihre Gegenwart Andy aufregen würde? Sie wollte nicht für noch mehr Leid verantwortlich sein.
Provenza schien zu bemerken was in den Kopf seines Captains vor sich ging.
„Sie sollten sich nicht so viel den Kopf zerbrechen, ich musste den Ärzten versprechen das ich auf Sie aufpasse und es Ihnen gut geht. Wenn man Sie so sieht, denkt man ich würde sie auf direkten Weg in die Hölle fahren oder noch schlimmer in Popes Büro.“
Ein leises Lachen war von Sharon zu hören, es war unglaublich wie gut sie dieser alte ständig meckernde Mann schon kannte.
„So wir sind da. Ich denke Sie sollten allein reingehen es sei denn Sie fühlen sich nicht wohl genug.“
Langsam stand Sharon auf und wartete seinen Moment um sich selbst zu vergewissern, dass ihr Schwindel vorbei war.
„Es geht mir gut Leutnant, vielen Dank.“
„Gern, ich warte hier draußen und hole mir was zu essen.“
Er drehte sich um und ging ein paar Schritte, als er noch einmal Sharons Stimme hörte.
„Ich meine es ernst Louis, ich danke Ihnen für alles.“
Langsam drehte er sich zu Sharon um und sah in ihre aufrichtigen Augen, nie zuvor hatte sie ihn Louis genannt und wenn er ehrlich war, dann hasste er es auch wenn jemand seinen Vornamen benutzte. Aus irgendeinen Grund störte es ihm bei Sharon nicht. Er ging auf die Frau vor sich zu, die ohne ihre High Heels um einiges kleiner war als er und sah sie an.
„Sie müssen mir nicht danken Sharon, wirklich. Jetzt gehen Sie zu Flynn.“ er machte eine kleine Pause und sprach dann weiter „Wissen Sie, als wir dort ankamen dachte dieser verrückte Hund nur an sie und vergaß dabei seine eigene Sicherheit. Ich weiß wir sind alle ein Team und jeder hilft jeden aber glauben Sie mir, die Art und Weise wie er sich sorgte war nicht die eines Leutnant für seinen Captain sondern die eines Mannes für eine Frau…………..für eine Frau die ihm sehr sehr viel bedeutet.“
Er drehte sich wieder um und verschwand um die Ecke noch bevor Sharon etwas sagen konnte. Wie gebannt sah sie Provenza hinterher der schon lange weg war. Hatte er Recht? Fühlte Andy mehr für sie als sie es annahm? Sie schüttelte den Kopf.
‚Das ist doch jetzt nicht wichtig. ‘
Sie atmete einmal tief durch und betrat dann leise das Zimmer in den Andy schlafend lag, befestigt an mehreren piependen Maschinen. Sie schluckte als sie den großen Verband an seinem Hals sah. Wenn der nicht wäre, würde man denken er würde einfach nur schlafen. Langsam ging sie auf Andy zu und setzte sich neben ihn auf einen Stuhl. Sie beobachtete die er langsam ein und aus atmete und hörte das stätige Piepen der Maschine hinter sich. Sharon verspürte den Drang seine Hand zu halten, hatte jedoch Angst es wäre eine zu intime Geste. Was wäre wenn er es nicht wollte? Sie dachte an die Verabredungen zurück und wie oft er ihre Hand gehalten hatte. Nie hatte es sich falsch angefühlt, es fühlte sich immer nur richtig und ehrlich an. Langsam als hätte sie angst sich oder ihn zu verbrennen, nahm sie seine Hand in ihre und drückte sie sanft.
„Oh Andy, Sie müssen aufwachen. Hören Sie mich? Bitte wachen Sie auf.“
Sharon schloss die Augen und legte ihre Stirn an seine Hand.
„Es tut mir alles so leid, ich war so dumm und Sie mussten dafür bezahlen. Ich hoffe Sie können mir verzeihen und …..und weiter mein Freund sein.“
Leise begann Sharon zu weinen und drückte Andys Hand fest zwischen ihre. Sie bemerkte in diesen Moment nicht, dass Andy wach geworden war und jedes Wort gehört hatte. Langsam und mit viel Mühe hob er seine andere Hand und legte sie sanft auf Sharons Wange. Mit großer Überraschung und auch etwas Schreck öffnete Sharon die Augen und blickte in Andys Gesicht, welches sie liebevoll ansah. Eine Minute verging, vielleicht auch zwei in der keiner von beiden etwas sagte. Sie sahen sie nur gegenseitig in die Augen und doch sagte das mehr als tausend Worte. Andy war der erste der das Schweigen brach.
„Ich bin ein schrecklicher Ritter oder? Ich wollte Ihr Retter sein und musste selbst gerettet werden.“ die Spott in seiner Stimme war nicht zu überhören.
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich nie als eine Frau gesehen die von einem edlen Ritter gerettet werden muss.“
Andy lächelte und streichelte leicht Sharons Wange „Ich bin so froh dass es Ihnen gut geht Sharon, ich hatte wahnsinnige Angst um Sie.“
„Und ich um Sie.“ sagte Sharon leise und lächelte mit wässrigen Augen.
Wieder verging einige Zeit in der beide sich nur in die Augen sahen und kein Wort sagten, bis Andy wieder das Schweigen brach und sich räusperte.
„Nun, ich habe alles gehört was sie vorhin gesagt haben und es gibt nichts zu verzeihen Sharon, ok? Nur einfach so wieder Ihr Freund sein kann ich nicht. Nicht mehr.“
Sharons Gesicht wurde bei Andys Worten weiß wie die Wand und sie musste heftig schlucken.
„Ich…ähm….ich verstehe…….ich dachte nur…“
„Ich will ein Date.“ platze Andy heraus und Sharon sah ihn verwundert an.
„Was?“ fragte sie völlig durcheinander. Eben hatte der Mann noch um sein Leben gekämpft und nun wollte er ein Date?
„Ich sagte ich möchte ein Date mit Ihnen. Ich meine kein Abendessen unter Freunden sondern ein echtes Date.“ Andy sah Sharon Verwirrung und sprach weiter „Sehen Sie, als ich bewusstlos war und dachte ich würde sterben, da sah ich alles was mir in meinem Leben lieb und teuer ist. Ich sah die Gründe warum ich kämpfen musste um weiter zu leben und einer dieser Gründe waren Sie. Das Leben kann so kurz sein Sharon und ich möchte einfach……….ich möchte einfach die Chance nicht verwerfen einer ganz besonderen Frau zusagen wie viel sie mir inzwischen wirklich bedeutet.“
Aufrichtig sah er Sharon an und wartete auf die Antwort.
„Andy, ich weiß nicht……..das kommt unerwartet und ich war immer jemand der alles genau plante und nun.“
„Und nun will der Hitzkopf Flynn dass Sie ganz spontan sind!“ lächelte Andy.
Sharon nickte nur und schien im Zwiespalt mit sich selbst zu sein. Er war immerhin noch ein ihr untergeordneter Offizier und sie war immer noch mit Jack verheiratet. Spontan sein, Sharon wusste nicht mehr wann sie zuletzt etwas wirklich spontan Verrücktes gemacht hatte. Ihr Leben war organisiert und perfekt geplant, dass von Andy Flynn war das ganze Gegenteil. Wie sollte das jemals klappen. Allerdings zogen sich ja auch Gegensätze an.
„Ok.“ sagte sie schließlich und schien immer noch ihre Antwort genau zu überdenken „Dann sage ich spontan ja zu einem Date.“
„Wirklich?“ Andy strahlte die schöne Frau vor sich an wie ein kleiner Junge an Weihnachtsmorgen.
„Ja, ich verspreche es. Aber nun sollten Sie schlafen.“ Sharon stand auf und lächelte Andy an, langsam beugte sie sich zu Andy herunter und gab ihn einen kurzen Kuss auf die Stirn „Ich danke Gott das Sie wieder bei uns sind…….bei mir.“
Dann drehte sich Sharon um und wollte das Zimmer verlassen, doch vorher sah sie noch einmal zu Andy „Achja, und sollte ich wirklich noch mal einen Ritter brauchen, möchte ich keinen anderen haben.“
Lächelnd verschwand sie aus Andys Zimmer und lehnte sich gegen die kühle Wand, vielleicht wurde es langsam Zeit für einen neuen Anfang.
ICH LIEBE MAJOR CRIMES UND DIE UNGLAUBLICHE MARY MCDONNELL
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Epilog
„Sind Sie absolut sicher? Und das Gutachten wurde von mehreren Spezialisten überprüft?“
Streng blickte der dunkelhaarige Mann durch die Glasscheibe zu den Mann, der auf den Fußboden saß und mit jemanden sprach, der anscheinend vor ihm saß.
„Ja Herr Doktor, alle sind sich einig. Mr Newley leitet an einer schweren Störung. Seine Realität ist komplett verzerrt und er halluziniert fast den ganzen Tag. Beobachten Sie ihn einfach für eine Weile und Sie werden sehen, dass es keinen anderen Weg gibt außer die geschlossene Anstalt.“
„Ich möchte mir Mr Newley kurz sprechen.“ der Arzt drehte sich um und verließ den Raum um in sein Büro zu gehen. Er setzte seine Brille ab und rieb sich die Stirn.
‚Gibt es noch normale Menschen in dieser Welt?‘
Dann klopfte es an der Tür und zwei große Pfleger brachten Paul in das Büro des Physiaters. Er trug einen weißen Anzug und war in Handschellen.
„Guten Tag Mr Newley, mein Name ist Doktor Norton. Ich möchte Sie gern kennen lernen, so wie es aussieht werden Sie wohl eine Weile Gast bei uns sein.“
Paul setzte sich auf den Stuhl gegenüber und sah den Mann an.
„Ich hatte keinen Urlaub geplant aber gut eine kleine Kur wird mir nicht schaden. Gerade nachdem was ich durchgemacht habe. Sie wissen es ja sicher oder?“ fragend und mit großen Augen sah Paul den Arzt an.
„Ich habe einiges gelesen aber bitte erzählen Sie mir doch alles. Was genau haben Sie durchgemacht?“ Doktor Norton nahm seinen Notizblock und wartete gespannt.
„Ich war auf der Flucht.“ flüsterte Paul und sah sich panisch um „Sie sind überall, sie beobachten mich und lachen über mich. Ich kann sie hören!“
„Wer lacht Sie aus Paul?“
„Diese verdammten korrupten Bullen. Sie haben meine Frau entführt und sie fast 40 Jahre vor mir versteckt, ich habe sie befreit aber ………aber sie waren einfach zu viele.“
„Ihre Ehefrau? Sie meinen Captain Raydor?“ fragte der Arzt und sah Paul mit einen neutralen Blick an.
„Ihr Name ist Newley..Newley…..Newley, haben Sie mich verstanden? Ihr Name ist Sharon Newley und sie gehört mir und das war schon immer so. Und wenn Sie es wissen wollen, bald werde ich hier raus sein und dann verschwinden wird aus diesen verdammten Land. Wir fangen neu an. Sharon ist schon dabei mich hier heraus zu holen, sie hat es mir eben selbst gesagt.“ lächelnd sah Paul zu Norton, der ihn jetzt aufmerksamer ansah.
„Wann hat sie das gesagt?“
„Na eben! Sie hat mich doch eben besucht, sie besucht mich jeden Tag.“
„Mr Newley, Sie sahen Captain Raydor das letzte Mal vor 8 Monaten zu Ihrer Verhandlung. Sie war dort mit ihren neuen Partner, dass wissen Sie doch!“ eindringlich sah Norton zu Paul.
„Das ist gelogen, Sharon war hier und ich bin ihr Mann. Was erzählen Sie mir da für einen abgefuckten Scheiß? Ein anderer Mann? Ich bin der eine und einzige für Sharon.“ Paul wurde immer wütender und die beiden Pfleger die bis dahin in der Ecke standen, kamen ein Stück näher.
„Paul, Sie haben Sharon entführt und sie verletzt. Sie war bei Ihrer Verurteilung und sie hat Sie mich für eine Sekunde angesehen. Sie war die ganze Zeit in den Armen von Mr Flynn, ihren neuen Freund. Sie wissen das Paul, Sie müssen sich der Wahrheit stellen sonst kann ich Sie nicht behandeln.“
„Ja, Sharon war da aber sie war nicht bei diesen Dreckschwein Flynn. Sie war die ganze Zeit bei mir und hielt meine Hand. Sie lächelte die ganze Zeit und sagte dass alles gut werden würde. Sie verdammter Kurpfuscher haben eine verdrehte Wahrnehmung der Ding, Sie sind Krank im Kopf und nicht ich. Warten Sie bis Sharon morgen wieder zu Besuch hier ist, dann wird Sie ihn dasselbe sagen und dann werden Sie dumm gucken. Und nun will ich in mein Zimmer und schlafen, ich will ausgeschlafen sein wenn mein Schmetterling morgen kommt, sie hat nämlich für uns beide ein Dinner bei Kerzenschein geplant.“
Paul erhob sich und ließ sich von den beiden Pflegern in sein Zimmer bringen. Die Tür wurde geschlossen und Paul war wieder allein, plötzlich begann er breit zu lächeln und blickte auf sein leeres Bett.
„Oh Baby, was machst du denn hier? Ich dachte du kommst erst morgen wieder.“
Voller Vorfreude ging er auf das leere Bett zu.
ENDE
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