Butterfly – Schmetterlinge

#1 von SharonFan86 , 27.04.2015 18:13

Prolog

Es war mein Abschlussball im Jahr 1977 und nach Jahren der Demütigung und Missgunst meiner Mitschüler hoffte ich heute Abend mit ihnen Frieden zu schließen. Ich war nie sehr beliebt und das änderte sich nicht, im Gegenteil. Mit jedem Jahr was verging wurde es schlimmer bis dahin das die anderen Jungs mir in der Umkleidekabine meine Sachen stahlen und mich nackt durch das Schulhaus jagten. Ich wäre am liebsten gestorben aber das blieb mir leider nicht vergönnt, der einzige Trost dem ich hatte, war das die 3 Jungs von der Schule geworfen wurden. Trotzdem lachten noch Monate danach alle über mich, besonders die Mädchen. Schwabbelarsch, so nannten sie mich und ich versuchte so zutun als wäre ich nicht gemeint. Doch ich hörte es, das Lachen, das Lachen, das verdammte Lachen und es hämmerte in meinem Kopf.
Doch heute am Abend von meinem Abschlussball sollte sich alles ändern, ich würde alles hinter mir lassen und wir waren alle fast erwachsen und so sollten wir das Kriegsbeil begraben. So nahm ich meinen Mut zusammen und fragte einige Mädchen nach einem Tanz.

„Was? Mit dir? Verzieh dich du Schwabbelarsch“ „Guck in den Spiegel du Loser“ „Du bist der letzte Typ mit dem ich tanzen würde du Niete“

Das waren die Antworten die ich bekam. Traurig und wütend verließ ich den Ball und hoffe ein Feuer würde sie alle bei lebendigen Leibe verbrennen lassen. Ich setzte mich auf den Geh weg und versteckte mein Gesicht. Warum? Warum nur hassten mich alle?

„Hey du, ist alles in Ordnung? Du siehst traurig aus?“

Plötzlich hörte ich die Stimme eines Mädchens, sehr jung wie es klang und als ich aufsah, sah mich ein kleines hübsches Mädchen an mit einem Pferdeschwanz und einer Schmetterlingskette. Sie lächelte das süßeste Lächeln und ich konnte nicht anders und lächelte zurück.

„Hey du schöner Schmetterling. Was macht so ein kleines Mädchen allein hier?“

„Ich bin nicht klein, ich bin 13 Jahre und ich bin nicht allein. Mein großer Bruder feiert heute seinen Abschlussball und hat was vergessen. Mama und Papa sind drin und bringen es ihm. Aber warum bist du hier? Du solltest tanzen, es ist doch auch dein Abschlussball oder?“

„Es will keine mit mir tanzen…………..hey, hast du nicht Lust? Wir können auf der Terrasse tanzen, da hört man die Musik.“

„Ich würde gern wirklich, aber meine Mama wird böse werden wenn ich nicht hier warte.“

„Ich bring dich in 5 Minuten zurück, versprochen.“

Ich sah das Mädchen an und wusste sie war noch ein Kind und viel zu jung aber sie war so nett, so süß und so hübsch.

„Ok aber nur ein Tanz.“

Ich war so glücklich und nahm das Mädchen mit mir zu der hinteren Terrasse und schloss sie in meine Arme. Sie war klein, wirklich klein aber das war mir egal. Es war mein Abschlussball und ich hatte ein schönes Mädchen bei mir. Jetzt sah ich ihre Haarspange.

„Du magst wohl Schmetterlinge.“

„Oh ich liebe sie, sie sind wunderschön und so zart.“

„Dann sind sie wie du.“

Ich streichelte ihr Gesicht und wollte ihr einen Kuss geben, nur einen kleinen auf die Wange aber dann hörte ich eine rasende Stimme hinter mir.

„Du Schwein, was machst du mit meiner kleinen Schwester? Geh weg von ihr.“

Es war Leonard aus meiner Klasse und die kleine Schönheit war wohl seine Schwester. Ich wollte ihn sagen, das wir nur tanzten aber er schrei weiter.

„Sie ist 13 du krankes Vieh, verpiss dich oder ich schlage dich zu Brei.“

„Leonard bitte, er wollte nur tanzen. Er sah so traurig aus.“

Da war sie wieder, diese entzückende Stimme.

„Sharon, du bist noch ein Kind und naiv. Geh nie wieder mit Fremden mit hast du verstanden?“

Ich sah wie sie nickte. Sharon, das war also ihr Name.

„Und du verpiss dich jetzt oder du bist dran.“

Ich sah wie Sharon mit ihrem Bruder verschwand und nun war ich wieder allein. Aber nicht für lange, nun gab es endlich einen Menschen der nett zu mir war und ich sollte sie gehen lassen? Die Leute verstehen einfach nicht warum ich so gehandelt habe, wie ich es tat aber diese Leute haben wahrschein nie geliebt. Und ich liebte diesen Schmetterling. Es vergingen mehrere Wochen und die Eltern von Sharon ließen sie wieder allein zur Schule gehen. Ich möchte nicht wissen was Leonard ihnen erzählt hatte, bestimmt das ich ein perverser sei. Pah, seit wann ist Liebe pervers? Ich wartete in meinem Auto an der Ecke wo die kleine Sharon jeden Tag zur Schule ging und dann endlich sah ich sie. Sie trug eine Jeans und einen gelben Pullover, ihre kastanienlocken reichten bis zu ihrem Po und sie trug wieder Schmetterlingshaarspangen. Ich fuhr mit meinen Auto neben sie und rief sie.

„Hey Schmetterling.“

„Hey, du bist doch der Junge vom Abschlussball. Tut mir leid aber ich darf nicht mit dir reden.“

„Ich will mich auch nur bei dir bedanken. Ich habe ein Geschenk für dich.“

Bingo, ich wusste das Geschenke auf jeden fall die Aufmerksamkeit von Mädchen hervorriefen.

„Ein Geschenk? Ich darf nichts von Fremden nehmen.“

„Ich bin doch kein Fremder. Ich kenne deinen Bruder seit fast 8 Jahren. Komm, ich habe es extra für dich geholt weil ich weiß du liebst Schmetterlinge.“

Und da war es wieder, das neugierige funkeln in ihren Augen.

„Schmetterlinge?“

Langsam stieg sie doch zu mir ins Auto und sah mich an. Ich gab ihr eine Schachtel mit Ohrringen in Form von Schmetterlingen und sah wie sie überglücklich lächelte. Das süße lächeln eines Mädchens.

„Die sind ja wundervoll. Danke, aber ich muss los. Sonst komme ich zu spät.“

Oh nein, du gehst nicht weg, du gehst nie mehr weg. Du bist jetzt meins, meins ganz allein. Ich drückte ein Taschentuch mit Chloroform auf ihr süßes Gesicht und sah zu wie sie einschlief. Jetzt gehörte Sharon mir………………………………………………….


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#2 von SharonFan86 , 27.04.2015 21:37

Kapitel 1

Sharon Raydor lief mit ihrem extra großen Kaffee in Richtung Murderroom, es war einer dieser Tage wo sie genau wusste dass sie der Papierkram verschlingen würde. Sie seufzte laut als sie an den riesen Stapel Papiere dachte, welchen sie und ihr Team noch beenden mussten. Und so wie sie ihr Team kannte, würden sie sämtliche Ausreden suchen um so wenig wie möglich machen zu müssen. Besonders Provenza, er löste am Tag unzählige Kreuzworträtsel aber fand es zu viel verlangt einige Dokumente zu unterzeichnen. Tao verzog sich meist zu Buzz um ihm mit der Elektronik zu helfen. Sanchez erledigte seine Arbeit zwar aber saß den ganzen Tag mit einem bitteren Gesicht da. Sykes war meist über motiviert und wollte mehr schaffen als alle anderen was aber meist damit endete, dass sie viele Sachen vergaß, was Sharons Arbeit natürlich verlängerte. Der einzige der ohne zu meckern half war Andy, er war in den vergangenen 2 Jahren zu Sharons rechte Hand geworden. Ausgerechnet Andy Flynn. Sharon lächelte immer wieder wenn sie daran dachte, er war einer der ihr bei FID das Leben besonders schwer gemacht hatte und nun war er ihr Freund mit dem sie sogar bei der Hochzeit seiner Tochter war und im Ballett. Als sie den Murderroom betrat, war noch kein da und so brachte sie ihre Tasche in ihr Büro und ging dann in den Pausenraum um für alle Kaffee vorzubereiten. Kaffee am Morgen half meist ihre Mitarbeiter etwas milder zustimmen. Besonders Provenza der ohne seinen Kaffee unausstehlich werden konnte.

Vielleicht hätte ich noch Donuts holen sollen‘ dachte Sharon, als sie an einen nervigen bevorstehenden Tag dachte.

Als sie zurück in den Murderroom ging, erblickte sie Andy an seinem Schreibtisch.

„Guten Morgen.“ sagte Sharon und ging auf Andy zu.

„Oh Morgen Captain, ich dachte ich wäre heute mal der erste hier.“ lächelte er.

„Ich bin auch erst vor 5 Minuten gekommen, ich habe noch Kaffee gekocht.“ noch bevor Sharon weiter sprechen konnte, kam Provenza in den Murderroom.

„Habe ich Kaffee gehört? Gott sei Dank, als ich tanken war hatten die doch tatsächlich keinen Kaffee. Maschine kaputt und dann wagen die es echt aufzumachen. Ich hol mir erstmal einen Kaffee.“

„Ihnen auch einen guten Morgen Leutnant“ rief Sharon ihn nach und schüttelte den Kopf.

Andy lachte „Und das wird bei ihm nicht besser im Alter.“

„Wahrscheinlich.“ grinste Sharon und seufzte dann „Also, dann wollen wir mal.“

Sie ging in ihr Büro und machte sich an die Arbeit. Es vergingen 4 Stunden und genau die Situation war eingetreten, die Sharon befürchtet hatte. Sie sah durch die Scheibe in den Murderroom und sah in die langen Gesichter ihrer Kollegen.

‚Pizza!‘

Es war nun Mittagszeit und Sharon beschloss für alle Mittag zu bestellen. Die Gesichter hellten sich sofort auf, als sie das Wort Pizza hörten. Sharon lächelte, so hatten sich ihre Kinder verhalten als sie noch klein waren, aber das waren erwachsende Menschen. Nach einer halben Stunde kam ein Bote in den Murderroom, allerdings trug er keine Pizzaschachteln sondern nur ein kleines Packet.

„Ich suche Miss Sharon O`Dryer.“ sagte der junge Mann.

„Wem?“ fragte Sanchez.

Alle sahen sich fragend an.

„Tut mir Leid Junge, eine Sharon O`Dryer gibt es hier nicht.“ sagte Provenza.

„Doch, die gibt es.“ Sharon kam aus ihrem Büro und sah den jungen Mann prüfend an „Das bin ich, besser gesagt das war ich. O`Dryer ist mein Mädchenname.“ sagte Sharon und spürte ein seltsames Gefühle in der Bauchgegend. Es war 27 Jahre her, dass man sie zuletzt mit Miss O`Dryer ansprach.

„Oh gut, ich habe eine Sendung für Sie.“ er Junge lief auf Sharon zu und reichte ihr den Block zum Unterschreiben.

‚Schon wieder eine Unterschrift


„Alles klar, bye.“ und schon war der junge Mann wieder verschwunden.

Alle sahen gespannt zu Sharon, selbst Provenza schien neugierig, vielleicht würde der Tag doch noch interessant werden. Vielleicht hatte der Captain ja einen Verehrer, aber wieso sprach er sie mit White an?
Sharon sah auf das Päckchen und auf den Namen.

Sharon, O`Dryer wieso O`Dryer? Das bin ich schon so lange nicht mehr.‘

„Von wem ist das Captain?“ fragte Amy.

„Ich habe keine Ahnung, es steht kein Absender drauf.“ noch etwas was Sharon beunruhigte.

Andy gefiel die Situation nicht, er stand auf und stellte sich neben Sharon. Sie spürte Andys Gegenwart und fühlte sich gleich viel wohler, sie atmete tief ein und öffnete das Packet. Eine große Menge an rosa Papier war in der Kiste und dann erblickte Sharon etwas Blinkendes. Sie schluckte schwer und hatte das Gefühl ihr Herz würde aussetzten. Mit großen Augen zog sie eine kleine Silber Kette heraus mit einem Schmetterlingsanhänger. IHRE KETTE. Vollkommen schockiert sah Sharon die Kette an und spürte wie ihre Hände anfingen zu zittern.

‚Das kann nicht sein………….Es darf nicht sein. ‘


„Das ist aber eine süße Kette, aber es sieht aus wie eine Kinderkette. Wer schenkt den sowas einer erwachsenen Frau? Mögen Sie Schmetterlinge Captain?“ fragte Amy und sah jetzt erst Sharon erschrockenes Gesicht.

Als hätte sie sich verbrannt ließ sie die Kette zurück in die Schachtel fallen und schaute zu ihren Kollegen die sie alle fragend ansahen.

„Nein, ich HASSE Schmetterlinge.“ sagte Sharon kalt und drehte ihnen den Rücken zu und verschwand mit einem lauten Knall in ihrem Büro. Alle sahen ihre schockiert nach, so hatten sie ihren Captain noch nie erlebt.

In ihrem Büro warf Sharon die Schachtel in eine Ecke und schüttelte den Kopf.

‚Ich hasse Schmetterling, ich hasse sie!!!! ‘


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#3 von SharonFan86 , 27.04.2015 21:47

Kapitel 2

Auf dem Feld blühte weiß der Jasmin
und ich ging ohne Ziel vor mich hin
Wie im Traum, da sah ich dich am Wege so allein
wie ein Schetterling im Sonnenschein

Butterfly, my Butterfly, jeder Tag mit dir war schön
Butterfly, my Butterfly, wann werd´ich dich wiedersehn

Jedes Wort von dir klang wie Musik
und so tief wie die See war das Glück
Eine Welt voll Poesie, die Zeit blieb für uns stehn,
doch der Abschied kam, ich mußte gehen

Butterfly, my Butterfly, jeder Tag mit dir war schön
Butterfly, my Butterfly, wann werd´ich dich wiedersehn

Es ist still, nur der wind singt sein Lied
und ich seh wie ein Vogel dort zieht
er fliegt hoch hoch über´m Meer ins Sonnenlixht hinein
gerne möcht ich sein Begleiter sein

______Lied von Danyel Gerard 1971______



„Butterfly, my Butterfly….hmmmmmmmm. So noch ein letztes Bild und ich bin fertig für heute.“

Paul Newley betrachtete stolz seine neue Collage, er hatte so lange Zeit daran gesessen und nie schien sie perfekt zu sein. Wie auch? Immerhin waren alles nur Fotos und keines davon war seine echte Sharon.
Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und betrachtete stolz seine Wand, wo jeder einzelne Zentimeter ausgenutzt wurde um ein Bild seiner Geliebten dort zu platzieren. Auf der linken Seite waren nur Kinderfotos von Sharon, so wie er sie kannte. Ein kleines nettes und süßes Mädchen. Ein Schmetterling, der ihm gehörte. Ein Schmetterling den man ihm wegnahm. Auf der rechten Seite waren unzählige Bilder der heutigen Sharon……Sharon Raydor! Paul weigerte sich den Namen Raydor auszusprechen, denn es bedeutete das sie einen anderen Mann geheiratet hatte, einen anderen Mann geküsst hatte, mit einen anderen Mann geschlafen hatte und dieser Gedanke trieb Paul in den Wahnsinn. Für ihn war Sharon nach wie vor Miss O`Dryer und das sollte sie auch bleiben bis zu dem Tag an dem sie Mrs. Sharon Newley werden würde. Traurig sah Paul auf die Mitte der Wand, er hatte leider viel zu wenig Fotos aus den Jahren dazwischen, wie sollte er auch. Er hatte 36 Jahre in einem Gefängnis gesessen und hatte eine Therapie nach der anderen machen müssen. Doch nun war er frei und er war in dem vergangenen Jahr nicht untätig. Lange hatte er nach einem Zuhause für Sharon und sich gesucht, dann galt es alles so einzurichten das sie sich wie Zuhause fühlte und natürlich dann sein spezielles Geschenk für sie. Voller Ehrfurcht und stolz sah er sich noch einmal um.

‚Oh ja, hier wirst du dich wohl fühlen.‘ dachte er als er die 4 Wände betrachtete die mit Fotos von ihr tapeziert waren.

Er kicherte vor sich hin „Wie wird sie wohl reagieren, wenn sie erfährt das ich das ganze letzte Jahr bei ihr war? Gott, sie wird sich so freuen mich zu sehen. Hm, ich hoffe sie ist dankbar das ich noch ihre Kette hatte. Sie wird sie schon bekommen haben, meine Güte sie wird ausgeflippt sein vor Freude oder was meinst du?“

Fragend sah er zu den etwa 50 Zentimeter großen Staffordshire Terrier. Paul ging zu seinen Hund und streichelte ihn.

„Und du wirst mir immer gut auf meine Sharon aufpassen wenn sie hier ist. Weißt du, du darfst sie nie aus diesem Zimmer lassen. Schmetterlinge haben die Angewohnheit davon zu fliegen und das wollen wir doch nicht oder?“

Er streichelte seinen Hund ein letztes Mal und verließ dann das Zimmer. Er startete den Motor seines Wagens und fuhr zum LAPD Gebäude, er wollte unbedingt sehen ob Sharon die Kette trug die er ihr geschickt hatte. So viele Jahre hatte er sie versteckt um sie ihr eines Tages wieder zugeben. Während er zum LADP Gebäude fuhr, begann er wieder zu singen.

„Butterfly, my Butterfly jeder Tag mit dir war schön
Butterfly, my Butterfly, wann werd´ich dich wiedersehn…………..“


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#4 von SharonFan86 , 28.04.2015 19:54

Kapitel 3

Sharon hatte alle Jalousien geschlossen und jeden im Team zu verstehen gegeben, dass sie allein sein wollte. Keiner aus dem Team konnte ihren Gesichtsausdruck deuten, nicht einmal Andy. Es schien als sei ihr Captain in einer völlig anderen Welt, ihr Gesicht war blass und leer und ihre Augen hatten keinerlei Glanz mehr. Sharon setzte sich in ihren Stuhl und beobachtete das Paket, als könnte es plötzlich von allein loslaufen.

Vielleicht habe ich mich geirrt. ‘

Langsam stand sie auf und hob das Paket von Boden auf. Langsam durchwühlte sie das rosa Papier und zog die Kette hervor.

‚Vielleicht ein zufälliger dummer Scherz‘ wollte sich Sharon einreden.

Sie drehte die Kette um und betrachtete den Anhänger von hinten. Mit den Fingern strich sie über die Gravur auf der Rückseite des großen Schmetterlings.

‚Happy Birthday kleine Schwester.‘


Kein dummer Scherz, keine Verwechslung, kein Irrtum! Diese Kette war ihre Lieblingskette die ihr vor 37 Jahren genommen wurde. Diese Kette war das Paradebeispiel dafür, wie sehr man etwas hassen konnte, was man einst sehr geliebt hatte. Sharon schloss die Augen und erinnerte sich an den Tag als sie die Kette bekam.

1974
„Happy Birthday kleine Schwester.“ sagte Leonard White als er früh um 5 vor dem Bett seiner Schwester stand.

Vollkommen verschlafen rieb sich das 10 Jahre alte Mädchen die Augen und gähnte „Was?“

„Komm Sharon, wach auf. Ich will das du mein Geschenk zuerst bekommst.“ immer wieder schubste Leonard seine Schwester an.

„Geschenk?“ dann plötzlich riss das kleine Mädchen die Augen auf „Ohhhh, ich habe ja Geburtstag.“

Leonard grinste seine Schwester an und gab ihr einen Kuss auf die Wange „Hier Kleine, für dich. Ich habe es von meinem Taschengeld gekauft.“ verkündete der 15 Jahre alte Leonard stolz.

Sharon nahm die kleine Schachtel und öffnete sie voller Vorfreude und ihr Gesicht strahlte noch mehr, als sie sah was ihr erstes Geschenk an diesem Tag war „Die ist ja wunderschön.“ staunte Sharon und fiel ihren großen Bruder um den Hals „Danke, danke, danke……..oh ich verspreche ich werde sie nie abnehmen, das ist das schönste Geschenk was ich je bekommen habe. Danke Leo.“

Sie gab ihren Bruder 3 Küsse hintereinander auf die Wange und rannte sofort zum Spiegel.

„Ich freu mich das sie dir gefällt Kleine.“ lächelte Leonard.

„Gefallen? Ich liebe sie und das werde ich immer tun.“

Ende Rückblende


Immer, leider würde Sharon diese Kette nicht immer lieben, nur 3 Jahre später würde diese Kette für sie ein Zeichen von Abscheu, Erniedrigung und Hass werden. Wieder ließ Sharon die Kette in den Karton fallen und atmete tief durch.

‚Er kann es nicht sein, er ist doch eingesperrt aber vielleicht auch nicht mehr. ‘

Sharon wollte gerade ihr Telefon in die Hand nehmen, als es an der Tür klopfte, sie wollte es ignorieren aber es klopfte wieder.

„WAS?“ schrie sie zur Tür und bereute sofort wieder ihre schroffe Art.

„Hey, kann ich kurz reinkommen?“ Andy stand in der halb offenen Tür und blickte Sharon voller Sorge an.

„Gibt es etwas wichtiges Leutnant?“ fragte Sharon, sie wollte jetzt nicht reden.

„Ja, es gibt etwas sehr wichtiges.“ Andy trat ein und schloss die Tür hinter sich, dann ging er zu Sharons Schreibtisch und setzte sich ihr gegenüber „Sie!“ sagte er schlicht.

„Ich? Was soll mit mir sein?“ versuchte Sharon abzulenken.

„Ach kommen Sie Sharon, wir beide kennen uns mittlerweile so gut, dass wir wissen wenn es einen nicht gut geht. Ich wollte fragen ob Sie reden möchten.“

Sharon seufzte tief und sah Andy ernst aber liebevoll an „Ich weiß das zu schätzen Andy aber ich kann nicht darüber reden.“

Andy nickte „Es ist diese Kette, warum wirft Sie eine Kette so aus der Bahn?“

„Andy bitte, ich möchte nicht über dieses verfluchte Ding reden. Ich bin in Ordnung, wirklich! Und nun muss ich telefonieren, also wenn es sonst nichts gibt.“ sagte Sharon in ihrer strengen Raydor Stimme.

„Ok, aber wenn Sie ihre Meinung ändern…….ich will nur sagen, dass ich immer da sein werde.“ er schenkte ihr ein kleines Lächeln.

„Danke Andy.“

Dann sah Sharon zu, wie Andy ihr Büro verließ. Sie nahm ihr Telefon und wählte eine Nummer, die sie in den vergangenen Jahren nur selten anrief.
„Hallo? Leonard? Ich bin es, Sharon……………ja…………………hast du Zeit für mich?“

Lange Zeit hatte Sharon die Stimme ihres großen Bruders nicht mehr gehört.

„Sharon? Wow, hey kleine Schwester. Ich kann nicht glauben dass du mich anrufst. Wie geht es dir?“ die Stimme des Mannes am Ende der Leitung klang aufgeregt. Leonard O`Dryer hatte es nie verwunden, dass seine kleine Schwester die er so unendlich lieb hatte, sich von ihm abgewandt hatte. Emotional abgewandt.

„Ich…..ähm………ich.“ Sharon fand keine Worte, sie fühlte sich plötzlich schrecklich. Nie rief sie ihren Bruder an und heute wo etwas passierte sollte er wieder für sie da sein? Es wäre verständlicher gewesen wenn er aufgelegt hätte.

„Was ist los Sharon?“ fragte Leo.

„Leo, erinnerst du dich noch an die Kette, die du mir geschenkt hast.“ fragte Sharon leise.

Für einen Moment herrschte absolute Stille und Sharon konnte sich vorstellen, dass Leo ebenso geschockt war.

„Kette? Du meinst den Schmetterling? Ja, sicher erinnere ich mich.“ die Stimme des Mannes klang traurig.

„Du warst 18 Jahre alt, als ich sie….“verlor“………hat man die Kette jemals gefunden? Weißt du das?“ es fiel Sharon schwer darüber zu reden aber sie musste es tun.

„Nein, ich glaube nicht. Warum? Shari was ist los?“

„Ich…ich bekam heute ein Paket und es war die Kette darin.“ sagte Sharon und spürte die Tränen in ihren Augen.

„Was? Oh mein Gott, ich werde nach LA kommen.“ sagte Leo aufgeregt.

„Nein Leo, das musst du nicht.“ sagte Sharon schnell.

„Doch, ich nehme den nächsten Flieger und keine Widerrede!“ Leo legte auf und begann sofort mit dem packen, er hatte ein ganz mieses Gefühl und er sollte recht behalten.


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#5 von SharonFan86 , 28.04.2015 20:51

*James Read als Leonard O`Dryer*
*Pierce Brosnan als Paul Newley*

Kapitel 4


Leonard hatte sofort nach dem Anruf seiner Schwester einen Koffer gepackt und sich nach den nächsten Flug nach Los Angeles erkundigt. Er konnte kaum fassen was Sharon zu ihm gesagt hatte.

‚Die Kette…..das kann nicht sein. Bitte lieber Gott, lass es ein dummes Missverständnis sein. ‘

Traurig sah er auf das Bild auf seinem Kaminsims, es zeigte ihn als Teenager mit seiner kleinen Schwester. Beide Kinder strahlten in die Kamera und sahen vollkommen glücklich aus. Das war bevor Paul Newley in Sharons Leben trat und ihm seine kleine Schwester nahm.

‚Ich wünschte ich hätte ihn damals getötet….hätte ich es bloß getan. ‘

1977

Leonard O`Dryer saß vor der Tür und blickte auf die dunkle Straße. Wie jeden Abend hielt er Ausschau nach seiner kleinen Schwester, die seit fast 3 Wochen vermisst wurde. Er blickte jeden vorbei fahrenden Auto hinterher, er sprang sofort auf und rannte los sobald ein Auto zum Stehen kam. Jedes Mal hoffte er das Sharon aus einen dieser Autos aussteigen würde und auf ihn zu lief. Aber das geschah nie und mit jedem vorbei fahrenden Auto, starb immer mehr die Hoffnung Sharon wieder zu sehen. Seit dem Tag ihres Verschwindens, rannte Leo mit Fotos von ihr durch die Stadt aber niemand hatte das kleine Mädchen gesehen. Es wurde 2 Uhr in der Nacht und Leonards Mutter kam heraus.

„Schatz, komm rein….es bringt doch nichts hier zu warten.“ die Stimme seiner Mutter war die einer gebrochenen Frau. In den letzten 3 Wochen hatte sie entsetzlich viel Gewicht verloren und kaum geschlafen.

„Ich warte auf Shari…..“ sagte Leo trocken und sah auf die leere Straße.

Seine Mutter begann zu weinen und zog ihren Sohn an sich „Ich weiß…..ich weiß….wir warten alle auf unsere Kleine.“

Jetzt sah Leo seine Mutter an und sein Gesicht war gezeichnet von Schmerz „Sie kommt wieder oder?“

„Sie muss………großer Gott, sie muss wieder kommen.“ weinte seine Mutter und rannte ins Haus zurück.

Leo saß noch fast eine Stunde und ging dann zu Bett, wie jede Nacht davor weinte er sich in den Schlaf.

‚Komm zurück kleine Schwester.‘

Es verging noch eine Woche und von Sharon fehlte noch immer jede Spur. Die Hoffnung starb immer mehr und die Verzweiflung breitete sich aus. Leos und Sharons Eltern stritten nur noch und jeder gab den anderen die Schuld. Es war ein Alptraum doch keiner wachte auf.
Die O`Dryers saßen gemeinsam in ihrem Wohnzimmer und versuchten alles um sich abzulenken, als es an der Tür klingelte. Es war Sheriff Drey und alle hielten den Atem an als sie ihn sahen.

„Entschuldigen Sie aber ich muss mit ihren Sohn reden…..“ sagte er mit tiefer Stimme.

„Mit mir? Was ist los? Habt ihr Sharon?“ fragte der Junge aufgeregt.

„Leider nein Junge aber wir haben endlich einen Anhaltspunkt. Ist dir der Name Paul Newley ein begriff?“

„Newley? Sicher der Loser ging in meine Klasse.“

„Er kannte auch Sharon oder?“ fragte der Sheriff.

„Ja aber nur flüchtig ich…..“ dann dämmerte es Leonard „Oh mein Gott, er hat Sharon entführt oder? Dieses Dreckschwein hat meine Schwester nicht wahr?“ schrie Leo vollkommen außer sich.

„Das wissen wir nicht, aber er ist am selben Tag verschwunden wie Sharon und davor hat er viel Geld ausgegeben für Lebensmittel……besonders Konserven. Es scheint als hätte er vor lange irgendwo zu bleiben…… aber wir dürfen keine Voreiligen Schlüsse ziehen.“

„Voreilig? Dieser Perverse hat meine Tochter am Tag des Abschlussballes begrabscht.“ schaltete sich Mr. O`Dryer ein.

„Ja, es war widerlich wie er sie ansah, als wäre er in sie verliebt. Sharon ist ein Kind, dieser Typ ist krank. Ich bringe ihn um wenn er Sharon etwas angetan hat……“ Leonard spürte Panik in sich aufsteigen, er fühlte sich so hilflos und noch schlimmer nutzlos.

„Sheriff?“ es war die leise Stimme von Mrs. O`Dryer die sich nun meldete „Lebt mein Kind noch?“ fragte sie voller Schmerz in ihrer Stimme. Auch Leo und sein Vater sahen zu Drey.

„Ich weiß es nicht, es tut mir Leid aber ich weiß es nicht.“

Dann verließ er das Haus der Familie.

Ende Rückblende

Leonard fuhr sanft mit den Fingerspitzen über das Bild und sprach zu sich selbst „Dieses Mal nicht, ich werde dich nicht wieder im Stich lassen.“
Er stellte das Bild zurück und fuhr zum Flugplatz. In 4 Stunden sollte er in Los Angeles sein und er würde Sharon nicht aus den Augen lassen, er würde diesen Fehler nicht ein zweites Mal machen.


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#6 von SharonFan86 , 10.05.2015 21:34

Kapitel 5
Sharon fühlte sich schrecklich, wieso hatte sie Leo nur angerufen? Sie hätte doch wissen müssen dass er so reagieren würde. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen, sie holte tief Luft und versuchte zu entspannen aber sie konnte es nicht. Die Luft in ihrem Büro fühlte sich dick und schlecht an. Sharon hasste stickige Räume.

‚Ich muss hier raus. ‘

Sie stand auf und verließ ihr Büro.

„Ich werde für einige Zeit weg sein, wenn etwas wichtiges ist dann rufen Sie mich an.“ sagte Sharon mit ungewohnt unruhiger Stimme.

„Ähm Captain? Ist alles in Ordnung?“ fragte Amy Sykes und sah ihre Vorgesetzte an.

„Ja sicher, ich habe nur etwas vergessen. Wie gesagt, sollte etwas sein dann rufen Sie mich an.“

Dann verließ Sharon den Murderroom und lief die Treppen nach unten, sie wusste dass es nicht gut für ihre teuren Schuhe war aber sie konnte jetzt nicht in einen Fahrstuhl, sie konnte jetzt in keine kleinen Räume. Frische Luft und Ruhe, das wollte sie jetzt also entscheid sie sich den weg in den Park zu nehmen, dort gab es viele ruhige Ecken und Sharon sehnte sich danach eine halbe Stunde lang einfach nur die frische Luft einzuatmen. Sie verließ das LADP und überquerte die Straße, in diesem Moment ahnte sie nicht sie bereits beobachtet wurde.

Paul saß in seinem Auto und sah Sharon nach, die eilig über die Straße ging. Er lächelte als er sie sah, sie war eine der Frauen die immer schöner wurden.

„Butterfly my Butterfly…….tatatataaaaaaa…..bald bist du für immer in meinem Netz……“ sang Paul vor sich hin und setzte sein Auto in Bewegung. Er durfte sie nicht aus den Augen verlieren, vielleicht war heute schon der Tag um Sharon wieder nach Hause zu bringen.

Sharon lief immer schneller in Richtung Park und war so in Gedanken, dass sie das Auto hinter sich nicht bemerkte. Sie lief und lief bis sie sich nach einiger Zeit den Park nährte, sie sah den Spielplatz wo gerade die Mütter und Väter mit ihren Kleinen spielten, normalerwiese liebte Sharon das Geschrei von vergnügten Kindern, doch heute wollte sie Ruhe um einen klaren Kopf zu bekommen. Sie lief weiter und setzte sich ein wenig abseits auf eine Parkbank. Frische Luft, endlich hatte Sharon das Gefühl wieder ihre Lungen richtig mit Luft zu füllen und es war herrlich. Sie schloss die Augen und ließ die Sonne auf ihr Gesicht scheinen. Sie fühlte sich frei……Freiheit.

1977

Paul Newley betrat den kleinen dunklen Raum und hielt ein Tablett in der Hand mit ein paar Sandwiches und eine Cola. Das Zimmer war dunkel aber er konnte Sharon genau erkennen, sie lag zusammen gerollt auf dem kleinen Bett und schüttelte sich vor Angst und Traurigkeit. Wie hätte sie auch woanders sein können? Nachdem er sie hergebracht hatte, hatte er ihre Beine mit Ketten an dem Bett befestigt. Sie konnte zwar aufstehen und auch laufen aber nicht mehr als 4 Meter.

„Hallo meine Süße, ich bringe dir dein Essen. Leider sagst du mir ja nicht was du gern isst also habe ich ein Sandwich mit Fisch und eins mit Hähnchen. Ich habe auch Cola für dich, ich weiß dass deine Eltern dich nicht gern Cola trinken lassen aber bei mir darfst du das. Bei mir darfst du alles mein Schatz.“

Das Mädchen blickte ihren Entführer mit verweinten Augen an und sprach so leise das er sie kaum verstehen konnte, doch was sie sagte ließ ihn wütend werden „Ich will zu meinen Eltern und meinem Bruder.“

Paul sah bitter auf das gefesselte Mädchen „Warum? Warum willst du das? Dein Bruder….dein lieber Bruder. Weißt du was er ist? Ein Monster, er hat mich seit er mich kennt nur fertig gemacht und über mich gelacht. Aber weißt du was? Jetzt habe ich das letzte Wort.“ Paul begann laut zu lachen und sah zu Sharon „Weißt du was dein großer Bruder jeden Abend tut? Er sitzt auf eurer Treppe wie ein Haufen Dreck und wartete auf dich, er heult ständig…..Gott so armselig. Jetzt endlich habe ich die Oberhand und Leonard O`Dryer ist am Boden. Ich habe das was er so lieb hatte…dich Sharon und eines verspreche ich dir, ich lasse dich nicht gehen, niemals. Vorher werde ich uns beide umbringen.“

Sharon sah ihn mit ängstlichen Augen an, nie zuvor hatte sie solch Augen gesehen wie die von Paul und sie wusste er meinte es ernst.

„Paul?“ fragte sie vorsichtig „Die Luft hier ist so schlecht, darf ich nicht etwas raus? Es ist so stickig.“

Er lehnte sich zu Sharon und streichelte ihre Wange „Sobald ich weiß, dass du bei mir bleibst. Solange du noch die verrückte Idee hast, ich lasse dich zu deiner Familie bleibst du hier drin und wenn es für Jahre ist.“

„Aber ich bekomme kaum Luft“ jammerte sie.

„Nun, dann wirst du später deine Freiheit und die frische Luft umso mehr zu schätzen wissen.“ er lächelte und stellte Sharon ihr essen hin.
„Bis später meine Süße.“

Ende Rückblende

Langsam öffnete Sharon die Augen und schloss sie gleich wieder, die Sonne blendete sie und sie drehte sich weg. Sie konnte noch nicht viel erkennen aber sie hörte ein Auto hinter sich parken.

„Entschuldigung Miss, wie komme ich auf die Delaware Ave?“ fragte der Mann in dem Auto.

Sharon drehte sich zu ihm und hielt die Hand als Schutz über ihre Augen „Da müssen Sie umdrehen, Sie müssen dort entlang.“ deutete Sharon in die andere Richtung.

„Wirklich? Seltsam da war kein Schild.“ der Mann stieg aus und ging mit einer Straßenkarte zu Sharon „Also wir sind doch hier oder?“ fragte er und war so dicht an Sharon das er ihr Parfüm roch.

Sharon lächelte „Nein, da sind Sie falsch, wir sind hier und……..“ plötzlich spürte Sharon einen Gegenstand an ihrem Rücken.

„Steig in das Auto oder ich werde bei der nächsten Gelegenheit deinen kleinen schwulen Ziehsohn abknallen verstanden?“

Sharon spürte wie das Blut in ihrem Adern zu Eis einfror und erst jetzt wagte sie einen Blick in das Gesicht des Mannes. Er hob sein Capi und lächelte sie an.

„Hallo Schmetterling, hast du mich vermisst?“

Sharons Körper war erstarrt als sie in das kälteste paar blaue Augen das sie je gesehen hatte. Ihr Blick fiel auf die Narbe an der Oberlippe des Mannes und sie wusste er war es wirklich.

„Paul!“ flüsterte unter Schock.


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#7 von SharonFan86 , 10.05.2015 21:46

Kapitel 6

Sharon konnte es nicht fassen, nach 37 Jahren stand er direkt vor ihr und sah sie mit den gleichen blauen kalten Augen an wie damals. In diesem Moment fühlte sich Sharon nicht wie Captain Sharon Raydor vom LAPD sondern wieder wie die 13 Jahre alte Sharon. Viele Jahre nachdem Paul weggesperrt wurde, hatte Sharon noch Alptraume von ihrem Peiniger, doch das war kein Traum. Diesmal war Paul real und es gab keine Chance aufzuwachen.
Es kamen einige Spaziergänger vorbei und Sharon sah zu ihnen herüber, was sollte sie jetzt tun? Paul verfolgte ihren Blick und flüsterte.

„Sag ein Wort, auch nur ein Wort und ich werde dich hier und jetzt erschießen und anschließend die kleine Tunte und deine Bastard Kinder.“

Seine Stimme war kalt und ohne jede Art von Emotionen.

„Ja mein Schatz, ich weiß alles über dich. Ich weiß das deine Kinder Richard und Emily heißen, ich weiß wie alt sie sind und auch wo sie wohnen. Ich kenne dein ganzes Leben Sharon und ich bin sicher dass deine liebe alte Mutter nicht ihre Tochter und ihre Enkel begraben will. Wie ich hörte hat sie ein Herzleiden………ach die arme Frau.“

Sharon schluckte, erst jetzt wurde ihr bewusst wie lange er sie wahrscheinlich schon beobachtet hatte. Sie schüttelte leicht den Kopf und sprach leise „Ich werde nichts machen aber lass meine Familie da raus. Sie haben nichts damit zu tun.“

„Ich bin mir da nicht so sicher aber egal. Wir beide werden jetzt in mein Auto steigen und nach Hause fahren.“ sagte Paul lächelnd, doch es war kein Lächeln der Herzlichkeit und Freude, es war das Lächeln eines Wahnsinnigen.

„Nach Hause? Wo soll das sein?“ fragte Sharon und spürte die Tränen in ihren Augen brennen.

„Ach Schmetterling, das kann ich dir noch nicht sagen aber es wird dir gefallen. Du hast ein wunderschönes Zimmer und du wirst sehr stolz auf mich sein. Die Wände habe ich ganz allein tapeziert und das nur dir zu Ehren. Jetzt komm.“ er drückte die Waffe wieder in Sharons Seite und führte die zum Auto. Langsam rutschte Sharon auf den Rücksitz und Paul setzte sich neben sie. Er hielt ihr ein Taschentuch hin und lächelte finster.

„Was…..was ist das? Was soll das?“ Sharon wusste genau was auf diesem Taschentuch war
.
„Komm Schatz, ich will es nicht mit Gewalt tun.“ sagte Paul leicht ungeduldig.

„Paul, bitte ich will das nicht. Ich bin doch hier und ich werde nichts machen, versprochen.“ sagte Sharon und ihre Stimme wurde immer panischer.

„Ich kann dich hier nicht im Auge behalten, also jetzt stell dich nicht so an.“

Er lehnte sich zu Sharon und versuchte das Taschentuch auf ihr Gesicht zu drücken, doch Sharon wehrte sich. Alles aber nicht das, dachte sie und versuchte Paul wegzuschieben doch er war viel stärker als sie und somit schaffte er es nach wenigen Sekunden ihr das Taschentuch mit dem Chloroform auf das Gesicht zu drücken. Es dauerte nur 2 Sekunden und Sharon fiel bewusstlos zurück in den Sitz.

‚So ein stures Wesen.‘

Paul kletterte nach vorn und startete den Motor.

„Jetzt fahren wir nach Hause.“ sagte er laut zu Sharon obwohl er wusste, dass sie ihn nicht hörte.

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Andy sah zunehmend nervöser auf seine Uhr, Sharon war jetzt seit 3 Stunden weg und das war sehr ungewöhnlich für sie. Einfach so die Arbeit verlassen und das für so lange? Das klang nicht nach Sharon.

„Hey Flynn, wach auf! Der Papierstapel unterschreibt sich nicht von selbst.“ rief Provenza von seinem Schreibtisch aus.

„Ich schlafe nicht alter Mann, ich denke nach.“ knurrte Andy zurück.

„Großer Gott Flynn, die Frau ist nur spazieren gegangen oder hat sich vielleicht mit ihrem Lover getroffen.“

„Was redest du da für einen Mist? Welcher Lover?“ Andy spürte wie wütend er wurde bei Provenzas Worten.

„Na vielleicht der Kerl von dem sie die Kette hat. Wer schenkt sonst einer Frau Schmuck? Obwohl die Kette wirklich lächerlich aussah für eine Frau in Raydors Alter.“ grübelte Louis.

„Du denkst echt das Ding war von einem Freund? Hast du nicht ihr Gesicht gesehen und ihre Reaktion bemerkt? So reagiert doch keine Frau die Geschenke von einem Freund bekommt. Zudem war sie sehr seltsam als ich in ihrem Büro war. Sie wirkte angespannt und abweisend, sie war nicht wie Sharon.“ sagte Andy nachdenklich.

„Kannst du sie bitte Captain oder Raydor nennen? Dieses Sharon hier und Sharon da nervt mich und es klingt albern.“ Provenza sah seinen Freund tadelnd an.

„Albern? Du nennst sie selbst Sharon.“ verteidigte sich der jüngere Mann.

„Ja aber aus einem anderem Grund……….ich will damit sagen, dass du einer ihrer Kollegen bist und nicht ihre Teefreundin. Kümmre dich um deine Sachen Flynn.“

Verächtlich sah Andy seinen Partner an „Das ist ja eine tolle Einstellung für Freunde, erinnere mich daran dass ich so reagiere wenn du mal Probleme hast.“

„ICH habe nie Probleme.“ sagte Provenza trotzig und widmete sich wieder seinen Bericht.

In diesen Moment kam Rusty in den Murderroom und sah sich um.

„Hey Leute, wo ist Sharon? Ich versuche sie seit Ewigkeiten anzurufen aber ihr Handy ist aus.“

Jetzt sah auch Provenza besorgt zu Andy, nein das klang wirklich nicht nach Sharon Raydor.


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#8 von SharonFan86 , 10.05.2015 21:58

Kapitel 7

Es hatte 35 Minuten gedauert um Sharon von Park in ihr neues Zuhause zu bringen. Er hob sie aus dem Auto um brachte sie in ihr Zimmer, wo er sie an dem Metallbett mit 2 Handschellen festschnallte. Er saß etwa 1 Stunde neben ihr und beobachtete ihren Schlaf, während er seinen Hund streichelte.

„So Charlie, du wirst jetzt gut auf Sharon aufpassen. Ich werde meinen Liebling solange etwas zu essen machen.“

Er band den Hund neben der Tür fest und verließ dann den Raum.
Die Zeit verging und nach 3 Stunden öffnete Sharon langsam die Augen, sie fühlte sich benommen und ihr war übel. Sie versuchte aufzustehen, doch etwas hinderte sie daran. Dann dämmerte es ihr und sie wusste plötzlich wo sie war. Sie spürte das kalte Metall an ihren Handgelenken.

‚Oh mein Gott, das kann nicht wieder geschehen, es darf mir nicht noch einmal passieren. ‘

Sharon versuchte ihre Hände loszureißen obwohl sie als Polizist genau wusste, dass es Zwecklos war. Sie hörte auf als sie ein seltsames Geräusch neben sich hörte. Sie sah zu ihrer linken Seite und erblickte nur 2 Meter von ihr entfernt einen Hund der sie mit fletschenden Zähnen anknurrte. Vor Angst aber noch mehr vor Schreck, stieß Sharon einen schrillen Schrei aus, was den Hund laut bellen ließ und ihn noch aggressiver werden ließ. Er versuchte zu Sharon zu rennen, doch die Leine endete 1 Meter von ihrem Bett entfernt. Hastig atmete Sharon und ihr Brustkorb hob und senkte sich rasend schnell.

„Was ist hier los?“ kam Paul in das Zimmer gestürmt und erblickte eine erschrockene Sharon und einen aufgeschreckten und knurrenden Hund „Charlie, du dummes Vieh. Du sollst auf Sharon aufpassen und sie nicht erschrecken.“

Voller Wut auf das Tier zog er es fest an der Leine nach draußen, Sekunden später hörte Sharon ein seltsames Quicken. Dann kam Paul wieder in ihr Zimmer und lächelte entschuldigen „Es tut mir Leid Schatz, ich wollte dich nicht erschrecken. Charlie muss dir fürchterliche Angst gemacht haben……….nun, er mag keine anderen Menschen außer mich. Aber wie geht es dir? Du hast wirklich lange geschlafen Süße, fast 3,5 Stunden. Hast du jetzt Hunger? Ich habe eine Pizza für dich und eine Cola, ich weiß das du das immer mochtest.“

Paul stand auf und verließ fröhlich den Raum, während er von draußen aus weiter redete „Hast du dir schon die Wände genau angesehen? Bestimmt nicht oder? Das habe ich alles für dich gemacht und glaub mir, es war eine Höllenarbeit. Auf einigen Bildern waren andere Leute mit drauf, die ich entfernen musste.“

Sharons Geist war noch nicht vollkommen aufnahmefähig aber sie wusste sie war in großen Schwierigkeiten. Pizza und Cola? Das war ihr Lieblingsmittag als Teenager aber seitdem waren mehr als 30 Jahre vergangen und ihr wurde bewusst, dass Paul genau dort ansetzen wollte, wo er vor 37 Jahren unterbrochen wurde. Sie schluckte schwer und spürte wie trocken ihr Hals war, sie hatte Durst aber sie wollte nichts von ihm. Nicht von diesem Bastard.

„Also, was sagst du?“ ertönte wieder die Stimme von draußen und Sharon warf zum erstmal ein Blick auf die Wand vor sich. Ihr wurde übel und sie bekam für einen Moment keine Luft. Sie fühlte sich wie in einem Psychothriller und genau das war es auch. Dieser Verrückte hatte die Wände mit Fotos von ihr geradezu tapeziert und das erschreckende daran war, dass viele von ihnen neu waren, meist aus dem vergangenen Jahr. Sie sah ein Bild von sich in einem roten Kleid und man sah dass auf dem Bild eine andere Person weggeschnitten worden war. Sie wusste genau von wann das Foto war. Es war der Tag von Nicoles Hochzeit und die Person die weggeschnitten worden war, war Andy.

‚So lange, so lange beobachtet dieses Schwein mich und ich habe es nie bemerkt. ‘


Tränen liefen ihr über das Gesicht. Dieser Abend war etwas sehr Schönes in Sharons Leben und sie hatte nur gute Erinnerungen daran und nun? Nun hatte er ihr wieder etwas in ihrem Leben genommen.

Paul kam wieder herein und trug ein Tablett vor sich „Also, ist das nicht toll? Alles nur für dich und………“ er hörte auf zu reden, als er Sharons Blick sah und ihren Blick verfolgte „Das ist eines meiner Lieblingsfotos von dir, das rote Kleid sieht so sexy aus bei dir. Deinen Freund musste ich wegschneiden, ich hätte im am liebsten gleich eine Kugel in den Kopf gejagt aber es war noch nicht an der Zeit dafür. Es hat sich so angeekelt wie er dich ansah.“

Sharon sah zu Paul und auch wenn sie durch das Chloroform und ihre Tränen leicht verschwommen sah, so konnte sie den Wahnsinn in seinen Augen sehen.

„Paul….Paul bitte was soll das? Bitte mach mich einfach los und lass mich gehen.“ sie wusste das er es nicht tun würde aber was sollte sie sonst tun?

Paul fing laut an zu lachen und schüttelte amüsiert den Kopf „Dich gehen lassen? Baby das kann nicht dein ernst sein, ich habe gewartet auf dich. Tag ein Tag aus, ich saß in einer Irrenanstalt und die Tage vergingen wie Jahre und die Jahre vergingen wie Jahrzehnte.35 Jahre habe ich auf dich gewartet und nun bekomme ich endlich was immer mein sein sollte.“ er setzte sich auf den Bettrand und streichelte Sharons Wangen, so wie früher „Weißt du, ich habe dir vergeben und das solltest du zu schätzen wissen. Als ich damals verhaftet wurde, hast du dich weinend in die Arme deiner Eltern geworfen und gesagt ich hätte dich eingesperrt. Wegen deiner Aussage wurde ich weggesperrt und du hast mich nicht einmal besucht und ich muss gestehen ich habe oft mit den Gedanken gespielt dich dafür umzubringen aber dann wurde mir bewusst das es nicht deine Schuld war. Es war deine verdammte Familie und besonders dein Bruder. Sie alle haben deinen Geist vergiftet und unsere Liebe in etwas schändliches verwandelt.“

Sharon spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht und sie wollte nicht dass er ihr noch näher kam, doch ihn von sich zu stoßen könnte ihr Todesurteil sein und das wusste sie.

„Ich war doch noch ein Kind….“ sagte sie stattdessen und sah Paul in seine kalten Augen.

„Sssscchhhhh…ich weiß mein Schatz und deswegen habe ich dir doch verziehen, aber jetzt bist du kein Kind mehr und unserer Liebe steht nichts mehr im Weg.“

Er lehnte sich zu ihr vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange und Sharon spürte den Ekel in sich aufsteigen.

„So und nun wirst du essen und deine Cola trinken. Vielleicht schiebe ich nachher einen Fernseher rein und wir schauen einen Film, was meinst du?“ lächelnd stand er auf und löste eine Handfessel damit sie essen und trinken konnte, dann ging er zu der Tür. Bevor er den Raum verließ drehte er sich um und sah sie kalt an „Und bei allem was du tust Schatz, denk bei allen an deine Kinder. Ihr Leben ist ganz von deinem Verhalten abhängig.“

Als die Tür sich hinter Paul schloss, begannen Sharons Tränen unkontrolliert zu fließen.


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#9 von SharonFan86 , 10.05.2015 22:09

Kapitel 8

„Verdammt Flynn, jetzt setz dich endlich hin.“ fuhr Provenza seinen langjährigen Partner an, der die ganze Zeit im Murderroom auf und ab lief.

„Entschuldige dass ich mir Sorgen machen. Der Captain ist jetzt seit fast 5 Stunden verschwunden und ihr verdammtes Handy ist aus. Bin ich wirklich der Einzige der das seltsam findet?“ schrie Flynn seinen Partner an und lenkte so alle Blicke auf sich.

„Hör zu Flynn, wir alle machen uns Gedanken um den Captain aber wir behalten im Gegensatz zu dir einen kühlen Kopf.“ Louis stand auf und ging zu Andy wo er leise weiter sprach „Es ist nicht gut wenn du dich jetzt von deinen persönlichen Gefühlen beeinflussen lässt. Das hilft ihr nicht, außerdem machst du das Kind damit nur noch verrückter.“ Provenza deutete in Richtung Rusty der nervös an einem der Schreibtische saß.

„Du hast recht, entschuldige.“ seufzte Andy und sah zu Rusty „Das arme Kind ist krank vor Sorge.“

„Hey Leute ich habe etwas.“ rief Mike Tao und alle stürmten sofort zu ihm, Rusty allen voran.

„Was ist es Mike?“ fragte Andy aufgeregt.

„Also, da das Handy des Captain aus ist, konnte ich es nicht über das normale Ortungsprogramm finden also habe ich es über ihre IMEI Nummer versucht und durch eine Dreipunktortung konnte ich den Radius des Handys auf 5 Meter bestimmen. Es befindet sich im nahe gelegenen Park.“

„Gute Arbeit Mike, klasse.“ klopfte ihn Provenza auf die Schultern.

„Also, fahren wir.“ rief Rusty aus.

„Stopp Junge, du bleibst hier.“ ermahnte Provenza den Jungen, er hoffte zwar das nur das Handy im Park war und nicht der leblose Körper ihres Captains aber man konnte nie wissen. Das Kind hatte schon genug durchgemacht „Sykes und Sanchez fahren in den Park, Buzz Sie fahren auch mit und filmen alles. Sobald Sie etwas wissen, rufen Sie uns an. Wir werden unterdessen das Paket untersuchen lassen, dass der Captain bekam bevor sie verschwand.“

„Sharon ist weg?“ rief plötzlich eine männliche Stimme die keinen bekannt vorkam. Es stand ein Mann von knapp 60 Jahren im Murderroom, er hatte kurzes graues Haar und sah das Team von Major Crimes geschockt an.

„Entschuldigen Sie, aber wer sind Sie?“ fragte Andy und fühlte Eifersucht in sich aufsteigen.

‚Ein gänzlich ungünstiger Zeitpunkt für so etwas wie Eifersucht.‘

„Mein Name ist Leonard O`Dryer, ich bin Sharons Bruder.“ sagte er und spürte alle Augen auf sich gerichtet.

Jetzt erkannte auch Rusty den älteren Mann, er hatte ihn auf einigen von Sharons Fotos gesehen aber nie persönlich kennen gelernt.

„Seit wann ist Sharon weg?“ fragte er und ging etwas näher an die anderen heran.

Provenza sah sich verwirrt um, diese Geschichte wurde immer seltsamer.

„Verzeihung Mr O`Dryer aber können Sie mir sagen warum Sie genau hier sind?“

Leo seufzte und steckte nervös seine Hände in die Taschen, so wie Sharon es auch tat wenn sie nervös war.

„Sharon rief mich vor fast 6 Stunden an, sie hatte ein Paket erhalten mit einer Kette und…..ach verdammt. Kenne Sie überhaupt die Bedeutung dieser Kette? Hat Sharon etwas gesagt? Ich kann Ihnen eines sagen, wenn sie verschwunden ist dann ist sie in großen Schwierigkeiten. Er wird sie wieder entführt haben und wir müssen diesen Wahnsinnigen finden. Also sollten wir nicht hier herum stehen und lieber nach meiner Schwester suchen.“ Leo wurde mit jedem Wort nervöser und Tao ging zu ihm und bat ihn sich zu setzten.

„Sykes….Sanchez…..los jetzt, Sie beide haben Ihren Auftrag und Sie auch Buzz.“ noch bevor jemand etwas anderes sagen konnte, verließen die 3 den Raum mit einen letzten Blick auf Leo.

„Also Mr O`Dryer, 2 unserer Detektives suchen gerade nach dem Handy des Captains und werden Befragungen im Park nachgehen. Erzählen Sie uns bitte was Sie wissen.“ sagte Andy und setzte sich gegenüber von Leo hin.

„Verdammt, ich weiß wer Sharon entführt hat. Diese Kette ist doch der Beweis.“ schrie Leo plötzlich und ließ Rusty das Blut in den Adern gefrieren.

„Sie meinen Sharon wurde wirklich entführt? Oh mein Gott, das kann nicht sein.“ Rusty lief verzweifelt auf und ab.

„Beruhige dich Junge.“ sagte Provenza und wandte sich dann an Sharons Bruder „Wer glauben Sie ist es? Alles was Sie wissen hilft uns Ihre Schwester zu finden.“

Leo atmete tief durch und wischte sich eine Träne aus den Augen „Der Name des Bastards ist Paul Newley, er hat ihr die Kette geschickt und wenn Sharon verschwunden ist, dann hat er sie.“

„Hmmm und woher wissen Sie das so genau? Wer ist dieser Newley?“ fragte Provenza und deutete Mike sofort nach dem Namen zu suchen.

„Er hat es schon einmal getan.“ sagte Leo leise und sah auf den Fußboden.

„Wie? Was? Was hat er schon einmal getan?“ fragte Andy schockiert.

„Er hat Sharon vor 37 Jahren entführt, er hielt sie 6 Wochen gefangen bevor man sie fand.“

Jeder im Raum hielt die Luft an, wie konnte es sein das niemand davon wusste? Für einen langen Moment herrschte eine grässliche Stille.

„Vor 37 Jahren? Da war Sharon erst 13 Jahre alt.“ sagte Andy und ihm wurde übel bei den Gedanken „Ok, jetzt müssen wir alles wissen Leo. Sie müssen uns alles sagen was sie wissen, alles an was sie sich erinnern, alles was Sharon Ihnen möglicherweise erzählt hat, alles über dieses Paul…..haben Sie mich verstanden?“

Andys Worte klangen streng und dringend und doch hörte man die tiefe Sorge in seinen Worten.

„Also, dann von Anfang an…..“


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#10 von SharonFan86 , 10.05.2015 22:18

Kapitel 9

„Also, dann von Anfang an…..“ Leo atmete ein paarmal tief durch, bevor er anfing zu erzählen. Die Ereignisse lagen bald 40 Jahre zurück und es hatte nicht nur Sharon traumatisiert sondern die ganze Familie. Seit so vielen Jahren hatte keiner mehr davon gesprochen und nun fing der ganze Albtraum von vorne an.

„Wie gesagt, es ist 37 Jahre her als Paul Newley meine Schwester entführt hatte. Anfangs fing es recht harmlos an, es war der Abend meines Abschlussballs und auch Pauls, wir beide gingen in eine Klasse. Er war damals ein ziemlicher Verlierer und hatte keine Freunde. Er hatte den Ball zeitig verlassen, dass dachte ich jedenfalls und als ich später am Abend nach draußen ging, da sah ich diesen Kerl wie er mit Sharon draußen getanzt hat und es sah aus als wollte er sie küssen. Ich bin sofort dazwischen gegangen und habe ihm klar gemacht dass er seine dreckigen Pfoten von meiner kleinen Schwester lassen soll. Gott, Sharon war 13….ein Kind verstehen sie? Ich erzählte natürlich meinen Eltern davon und sie brachten Sharon die nächsten Wochen immer zur Schule und holten sie auch ab, aber da von Paul nie etwas zu sehen war, beschlossen sie es sei nicht mehr nötig und Sharon war so glücklich darüber.“ Leonard machte eine kurze Pause und schüttelte den Kopf „Wissen Sie, Sharon fühlte sich eingesperrt und verstand nicht die Notwendigkeit dieser Situation, wir alle wollten sie schützen auch wenn es ein Teil ihrer Freiheit kosten sollte.“

Rusty schluckte schwer bei Leos letzten Worten. Wie gut konnte er die kleine Sharon verstehen! Ihm ging es ja nicht anders zu der Zeit als die Briefe kamen. Sharon wollte ihn einsperren um ihn zu schützen und jetzt wusste er auch genau warum. Er wischte sich schnell eine Träne weg und hörte weiter zu.

„Als sie endlich wieder allein gehen dürfte, war sie so froh. Ich glaube sie hatte den ganzen Wirbel nicht verstanden, sie hielt Paul für einen netten Kerl der nur tanzen wollte. Sie war einfach noch zu jung und zu naiv, wie eben kleine Mädchen sind.“ schniefte Leo und kämpfte mit seiner Selbstbeherrschung „Dann passierte es, Sharon war auf den Weg zur Schule und er hatte sie mit Ohrringen in sein Auto gelockt. Wie wir später erfuhren waren es Schmetterlinge, Sharon liebte diese Dinger so sehr. Dann hatte er sie betäubt und in ein Versteck in einen nicht weit entfernten Wald gebracht. Wir haben Wochenlang nach ihr gesucht aber nichts hat sich getan. Wir alle waren vollkommen blind für die ganze Situation, ich weiß nicht wieso wir nicht gleich an Newley gedacht haben, erst als der Sheriff seinen Namen erwähnte wurden wir stutzig. Von da an lief die Polizeiaktion auf Hochtouren und nur 2 Tage später bekam die Polizei einen Hinweis das ein Junge mit der Beschreibung bei einem Juwelier in einer Nachbarstadt gesehen wurde der einen Verlobungsring kaufte und raten Sie was das Motiv war?“ Leos Stimme klang so bitter und wütend als er daran dachte.

Alle im Murderroom hörten aufmerksam zu und keiner wagte auch nur ein Wort zu sagen.

„Jedenfalls fand die Polizei die alte Holzfällerhütte im Wald und auch Sharon. Es waren über 6 Wochen vergangen und wir hatten sie wieder. Nun, das dachten wir aber das kleine Mädchen war nicht mehr unsere Sharon. Sie war blass und dünn, ihre Augen waren leer und ihr Blick trostlos. Sie war nicht mehr das lustige Mädchen von früher. Sie hatte sich die kommenden 2 Wochen in ihrem Zimmer versteckt und redete mit niemanden, sie aß nur was sie brauchte um nicht umzufallen und schaute nur an die Wand. Es war erschreckend und es trieb uns zur Verzweiflung. Unser Dad wollte sie dann doch zu einen Psychologen schicken aber Sharon wollte es nicht, sie sagte sie wollte nie mehr über das erlebte reden und plötzlich am nächsten Tag stand sie auf und tat so als wäre nie etwas gewesen. Sie lächelte sogar wieder auch wenn ihr lächeln aufgesetzt war. Ich habe meine Eltern angefleht die Situation nicht falsch einzuschätzen und sie zu einen Arzt zu schicken, doch das lehnten meine Eltern ab. Sie dachten wenn man einfach einen großen Teppich darüber legt, dann wird sie schon irgendwann vergessen. Bis heute hat Sharon niemanden erzählt was dort alles vor sich ging, sie hat alles in ihren Gedanken verschlossen und nie rausgelassen. Irgendwann wurde einfach so getan als wäre nie etwas gewesen, keiner dürfte auch nur ein Wort sagen.“

Leo schüttelte traurig den Kopf und sah in die schockierten Gesichter der Männer vor ihm.

„Als Paul verhaftet wurde, schrie er immer wieder er wird sich Sharon eines Tages holen, egal wie lange sie ihn wegsperren. Nie hätte ich gedacht, dass er es ernst meinte. Ich…..ich hätte früher hier sein sollen……ich……..“ Leo konnte nun die Tränen nicht mehr zurück halten und vergrub weinend sein Gesicht in seinen Händen.

„Hey Kumpel.“ Andy berührte Leo vorsichtig an der Schulter „Wir werden sie wieder finden, es ist nicht Ihre Schuld ok?“

‚Viel mehr ist es meine, ich hätte sie nie allein gehen lassen sollen. Ich habe doch bemerkt dass etwas nicht stimmt.'

„Leute, hey Leute!“ rief Mike „Ich habe etwas gefunden. Paul Newley wurde am 01.05.1959 in New Jersey geboren. Er war ein Einzelkind und zog mit seiner Mutter aus New Jersey fort als er 5 war, nachdem sein Vater sich vor seinen Augen aus dem Fenster in der 12 Etage gestürzt hatte. Seine Mutter war mehrmals in Therapie wegen Drogensucht und Alkoholmissbrauch. Von 1973 bis 1977 besuchte er die Licoln High wie auch Mr. O`Dryer nehme ich an. Dann wurde er 1977 wegen Entführung und Gewalt an einer Minderjährigen verurteilt aber für unzurechnungsfähig erklärt. Er lebte dann 35 Jahre in einem Sanatorium in Utah bis er vor 2 Jahren entlassen wurde.“

„2 Jahre? Solange plant er alles.“ flüsterte Leo.

„Es gibt ein Foto von ihm, es ist erst 2 Jahre alt. Ich habe es Julio und Amy geschickt, vielleicht hat jemand ihn gesehen.“

„Tolle Arbeit Tao.“ sagte Provenza „Dann los, lasst uns unseren Captain finden und nach Hause holen.“


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#11 von SharonFan86 , 10.05.2015 22:28

Kapitel 10

Amy, Buzz und Julio waren zusammen mit einem Team aus anderen Polizisten im Park angekommen. Wie Mike gesagt hatte, fanden sie Sharons Handy in unmittelbarer Nähe. Es mag neben einer Parkbank an einem recht ruhigen Teil des Parks. Alles sah so friedlich aus und es gab nirgends Anzeichen für einen Kampf. Plötzlich vibrierten gleichzeitig die Handys von Julio und Amy. Es war Mike der beiden das Foto des Verdächtigen schickte. Sie zeigen den anderen Polizisten das Foto und schicken sie los um Leute nach den Fremden Mann mit der Narbe an der Oberlippe zu fragen. Sie befragten jeden im Umkreis aber keiner hatte den Mann gesehen oder den Captain. Plötzlich hörte Amy die Stimme einer jungen Frau mit Kinderwagen.

"Verzeihung, vielleicht kann ich Ihnen helfen." sagte sie und ging zu Amy "Ich habe vorhin etwas seltsames beobachtet und vielleicht hilft es Ihnen."

"Erzählen Sie mir alles Miss, wir benötigen jede Information." sagte Amy und klang nervöser als sonst.

"Ich gehe jeden Tag mit Luke hier spazieren und es ist immer sehr harmonisch, es ist ein richtiger Familienpark. Keine Trinker oder Dealer, es ist sehr schön. Als ich heute mit Luke hier entlang kam, da fiel mir eine Dame auf. Ich schätze so Ende vierzig mit wunderschönen Haaren, ich bin Friseurin und interessiere mich für Haare, deswegen fiel sie mir auf. Als ich vorbei lief, da sah sie kurz zu mir rüber und ich könnte schwören sie blickte mich etwas Hilfe suchend an. Es war ein Kerl bei ihr und er sah seltsam aus. Er trug einen Arbeiteranzug und ein altes Capi, er passt so gar nicht zu der Frau. Ich sah dass er etwas zu ihr sagte und schon sah sie weg von mir. Ich ging weiter, wissen Sie ich habe ein 3 Monate altes Baby bei mir und wollte keinesfalls in einen Streit oder schlimmeres geraten. Nach einiger Zeit drehte ich mich um und sah wie beide in seinen Wagen stiegen."

Amy notierte alles und hatte inzwischen Julio zu sich geholt.

"Was für ein Auto war das?" fragte er.

"Ich kenne mich nicht aus mit Autos, ich weiß nur es war dunkelgrün und hatte hinten getönte Fenster. Es war aber ein großes Auto." sagte die junge Frau etwas unsicher.

"Miss, würden Sie sich bitte 2 Bilder ansehen?" fragte Amy.

"Aber sicher." Amy zeigte der jungen Frau zuerst ein Bild von Sharon "Ohja, das ist die Frau. Da bin ich mir sicher."

Amy und Julio sahen sich besorgt an und zeigten ihr dann das Bild von Paul, die junge Frau sah es lange an und schüttelte dann den Kopf.

"Es tut mir leid, aber das kann ich nicht sagen. Er hatte wie gesagt eine Mütze auf und ich sah ihn nur kurz als er mich für vielleicht 2 Sekunden ansah. Tut mir wirklich leid."

"Sie haben uns sehr geholfen, bitte geben Sie noch Offizier Brennan ihre Kontaktdaten falls wir noch einmal Fragen haben." sagte Amy und wandte sich dann ab.

Sie und Julio gingen ein Stück weg und sprachen dann leise.

"So wie es aussieht ist der Captain freiwillig in sein Auto gestiegen. Er muss also etwas gegen sie in der Hand gehabt haben." sagte Julio ernst.

"Es gibt viele Möglichkeiten eine Frau zu erpressen, ich meine der Captain hat auch 2 Kinder. Vielleicht hat er ihr gedroht. Jedenfalls wäre sie bestimmt nicht aus Spaß mit ihn mitgefahren." sagte Amy.

"Egal warum sie eingestiegen ist, wenn es wirklich der Kerl von damals ist dann sollten wir uns beeilen. Ein Kerl der 35 Jahre lang in einer Anstalt darauf wartet wieder frei zukommen nur um wieder den gleichen kranken Mist zumachen, ist mit Sicherheit gefährlich." Julio spürte wieder die Wut in sich aufkommen, der Captain war ein Teil des Team, ein Teil dieser Familie und eine Freundin und somit griff dieser Freak nicht nur Sharon an sondern sie alle.

"Ich rufe Leutnant Provenza an und gebe ihn alle neuen Informationen." Amy nahm ihr Handy und gab ihren Vorgesetzten alle neuen Informationen die sie hatten, während Julio und die anderen weiter Leute befragten.

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Sharon versuchte vergeblich sich von ihrer Armfessel zu befreien, doch egal wie sie es versuchte, es half nichts. Sie verfluchte sich, dass sie keine Haarnadeln trug. Neben ihr stand immer noch die Pizza die sie nicht angerührt hatte und eine halb leere Cola. Sie wollte nicht trinken aber der Durst war doch zu groß geworden und somit trank sie die Hälfte der Dose aus. Wie lange war sie jetzt hier? 2 Stunden? 5 Stunden? Sie wusste es nicht, denn in ihrem Zimmer gab es kein Fenster. Was er vielleicht schon dunkel?
Von draußen hörte Sharon näher kommende Schritte. Sie ließ von der Fessel ab und starrte auf die Tür, die sich langsam öffnete. Paul kam mit einem breiten Lächeln in ihr Zimmer.

"Na? Hat dir dein Essen geschmeckt?" fragte er und sah dann auf den noch vollen Teller, sein Blick wurde in binnen einer Sekunde finster "Was soll das? Warum isst du nicht?" fragte er streng und sah zu Sharon.

"Ich habe keinen Hunger." sagte Sharon nur und sie konnte den Wahnsinn in seinen Augen sehen.

"Ach, die Dame hat keinen Hunger? Und für wem stand ich die ganze Zeit in der Küche? Ich habe extra Pizza für dich gemacht und du sagst du hast keinen Hunger? Du bist ein undankbares kleines Miststück. Ich tue alles für dich und du benimmst dich so? Du hast nicht einmal danke für dieses wunderschöne Zimmer gesagt. Weißt du eigentlich wie viel Arbeit das alles gemacht hat." schrie Paul und wurde mit jedem Wort lauter "Ich sage dir eines mein Schatz, wenn du glaubst du kannst einen auf trotziges Kind machen, dann bist du bei mir falsch. Ich werde dir morgen dein Frühstück bringen und wenn du wieder nicht isst, dann werde ich es dir mit einem Trichter verabreichen, hast du mich verstanden!" schrei Paul weiter und war gefährlich nah an Sharon.

Sie sah ihn mit großen angsterfüllten Augen an und brachte kein Wort heraus.

"Hast du mich verstanden?" schrei er erneut und Sharon konnte nichts anderes tun als nicken. Sie konnte keinen Ton heraus bringen "Gut, dann werde ich dir jetzt etwas neues zum Anziehen bringen und dir dein Bad zeigen." er holte eine Fußfessel und befestigte die lange und feste Kette an ihrem Knöchel, erst dann löste er die Armfessel "Du kannst dich jetzt waschen gehen und wenn du fertig bist, dann werde ich die Armfessel wieder anbringen." er deutet auf die andere Tür im Raum "Du hast eine kleine Dusche und eine Toilette. Es ist wie ein Hotel." lachte Paul und verließ kurz den Raum und brachte Sharon neue Kleidung "Also, du hast 20 Minuten."

Nachdem Paul weg war, erhob sich Sharon langsam und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Wie damals, es war genau wie damals und sie wusste das es diesmal noch schlimmer kommen konnte. Denn sie war kein Mädchen mehr sondern eine erwachse Frau und das wusste und sah auch Paul. Nein, soweit dürfte es nicht kommen. Langsam ging Sharon in das kleine Bad und stellte fest, dass es keinen Spiegel gab.

'Natürlich nicht, er ist irre aber nicht dumm.'

Sie drehte den Wasserhahn auf und kühlte ihr geschundenes Handgelenk.

'Hier wird mich doch nie jemand finden.'


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#12 von SharonFan86 , 19.05.2015 14:43

Kapitel 11

Der nächste Tag hatte begonnen und keiner aus dem Major Crimes Team konnte auch nur eine Minute schlafen. Die Suchaktion war im vollen Gange und obwohl der Fall kein Major Crimes war, so hatte er oberste Priorität. Das sah auch Assistent Chief Taylor so und stellte noch mehr Leute für die Suche nach Captain Raydor zur Verfügung. Rusty und Leo hatten kaum ein Wort gesprochen, Rusty war zwar erpicht noch mehr über die Entführung zu erfahren, traute sich aber nicht den niedergeschlagenen Mann anzusprechen.

'Vielleicht gibt es ja sonst noch etwas wichtiges was er nicht erzählt hat.' dachte sich Rusty und beschloss das Gespräch mit Sharons Bruder zu suchen. Er nahm einen großen Becher Kaffee und brachte ihn Leo, der verzweifelt an einem der Schreibtische saß.

"Hey, ich habe einen Kaffee für Sie." sagte der junge Mann kurz und stellte den Becher ab. Leo sah mit müden Augen zu Rusty und lächelte leicht aber traurig.

"Danke Rusty, das war dein Name oder?" fragte er und Rusty nickte nur kurz.

"Kann ich Sie etwas Fragen Mr. O`Dryer?" Rusty setzte sich in den Stuhl gegenüber und wartete.

"Leo, du kannst mich ruhig Leo nennen. Wir gehören ja irgendwie zu einer Familie."

Das war der Punkt! Wieso sprach Sharon nie über Leo? Warum kam er sie nie besuchen? Warum rief er nie an? Auf all diese Fragen wollte Rusty eine Antwort.

"Ja, wir gehören beide zu Sharons Familie, deswegen finde ich es seltsam dass ich Sie noch nie getroffen habe. Ich meine 3 Jahre habe ich nie etwas über Sie gehört und nun sind Sie plötzlich da? Sorry man, aber das klingt seltsam für mich."

Leo musterte Rusty genau, er hatte definitiv eine Charaktereigenschaft von Sharon übernommen. Misstrauen. Leo seufzte und nahm einen Schluck Kaffee.

"Du hast Recht Junge, es ist seltsam für jemanden der die ganze Geschichte nicht kennt. Weißt du, nachdem wir Sharon wieder hatten, hatte ich meine Eltern oft gebeten mit ihr zu einem Psychologen zu gehen. Beide lehnten es immer wieder ab, Sharon wollte sich nicht erinnern und die beiden haben das akzeptiert. Ich habe es aber nicht akzeptiert, ich wollte dass sie über das Erlebte redet um es besser zu verarbeiten. Gott, ich habe mich wie ein Vollidiot benommen. Ich wollte sie unbedingt zum Reden bringen und habe sie immer wieder bedrängt. Ich war damals selbst beim Psychologen und er sagte mir dass Verdrängte Erinnerungen irgendwann hoch kommen können und noch größere Schäden anrichten als eine Therapie. Das ging lange Zeit so und irgendwann hatte sich Sharon mehr und mehr von mir abgewandt. Als sie viele Jahre später Jack geheiratet hat, da sagte ich sie soll es ihm erzählen aber sie wurde total panisch und sagte ich soll mich aus ihrem Leben raushalten. Weißt du Junge, das ist gar nicht so einfach immerhin ist sie meine kleine Schwester. Mit den Jahren zog sich Sharon immer mehr von mir zurück, sie hatte wohl angst ich könnte Jack oder ihren Kindern etwas sagen."

Rusty hörte gespannt zu und fragte dann weiter.

"Was hat der Kerl mit Sharon in den 6 Wochen gemacht? Hat er...naja...Sie wissen schon." Rusty konnte es nicht aussprechen, allein der Gedanke ließ ihn krank werden.

"Ja, ich weiß was du meinst aber die Antwort ist nein. Paul war immer sehr religiös und er hatte oft in der Schule gesagt als wir alle mit unseren Freundinnen rumgemacht haben, dass er bis zur Ehe warten würde. Damals haben wir gelacht aber heute bin ich so froh über seine damalige Einstellung, es hat Sharon vor ein noch größeres Trauma bewahrt."

Rusty seufzte etwas erleichtert, wenigstens das nicht aber was damals nicht war, war keine Garantie dass es diesmal nicht geschehen würde,

"Ich will Sharon zurück." sagte Rusty traurig und sah auf seine Füße.

"Da bist du nicht der einzige, Junge."

In diesem Moment hörten sie Sanchez der mit einem Satz von seinem Stuhl hochsprang.

"Leute, ich glaube ich habe etwas gefunden." rief er aufgeregt und wartete bis sich alle um ihn herum versammelt hatten "Die junge Frau aus dem Park, sie hat uns leider nur vage das Auto beschrieben mit dem der Captain entführt wurde. Nachdem das passiert war, ging eine Anzeige bei unseren Jungs ein. Ein Mann wurde von einem dunkelgrünen Van mit getönten Scheiben gestreift und er hat sich das Kennzeichen gemerkt. Ich bekomme es gleich."

"Gute Arbeit Sanchez, hoffen wir nur er ist noch in der Nähe." sagte Provenza.

"Er ist noch hier, ganz sicher." sagte Leo plötzlich und alle sahen zu ihm.

"Tut mir Leid Mr. aber woher wissen Sie das?" fragte Amy.

"Dieser Kerl ist besessen von Sharon und ich bin mir ziemlich sicher, dass er sie schon längere Zeit beobachtet. Er wurde vor 2 Jahren entlassen, vielleicht beobachtet er sie ja schon so lange. Wie dem auch sei, er wird ein Versteck haben und er wird sich vorbereitet haben. Das heißt das Versteck kann nicht zu weit weg sein, denn sonst hätte er Sharon nicht beobachten können."

Alle nickten nachdenklich, es klang sinnvoll was der Mann sagte.

"Sir, ich habe das Kennzeichen. Es wurde kürzlich von einem Autohändler verkauft, dem die Drogenfahnder im Visier haben. Sein Name ist Bruce Schmith." warf Sanchez ein.

"Dann auf zu Mr Schmith." sagte Andy und hatte den Murderroom bereits verlassen. Er fühlte sich schlechter denn je, Sharon war in den Händen eines Wahnsinnigen und er hatte bisher nichts getan um sie zu retten.

'Wenn er sie auch nur anfässt ist er so gut wie tot.'


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#13 von SharonFan86 , 19.05.2015 14:54

Kapitel 12

Es dauerte nicht lange bis Andy und Provenza bei Smith ankamen, gefolgt von Sykes und Tao. Andy wollte gerade aus den Wagen springen, als ihn sein Freund zurück hielt.

„Flynn warte!“ sagte Provenza und sah Andy streng an „Ich möchte dass du dich zusammen reißt, hast du verstanden?“

„Was? Das ist nicht dein ernst jetzt oder? Sharon ist möglichweise in Lebensgefahr und in den Händen eines Verrückten und du hältst mir eine Predigt wie ich mich zu benehmen habe?“

Wütend blitze Andy seinen Partner an und stieg dann ohne jedes weitere Wort aus.

‚Flynn ist und bleibt ein Hitzkopf‘ schüttelte der ältere Mann den Kopf und folgte Andy.

Der Autohandel war in einer ziemlich runter gekommenen Gegend und dementsprechend sah auch der Mann aus, der sich ihnen mit einem aufgesetzten Lächeln nährte.

„Guten Tag meine Herren, mein Name ist Bruce Smith aber jeder nennt mich nur Schnäppchen Smith und wissen Sie auch warum? Weil jeder bei mir ein echtes Schnäppchen machen kann.“ Bruce Smith war ein kleiner Mann Ende 40 mit viel zu viel Haar Gel in seinen langen strähnigen dunklen Haaren „Ich weiß was 2 so elegante Männer wie Sie beide suchen…..wie wäre es mit einem Sportwagen. Oh man, die jungen Hühner stehen total auf Männer mit Sportwagen. Oder…..“

„Hey! Wir wollen kein Auto von Ihnen.“ Andy zeigte dem Verkäufer seine Marke und sprach ruhig aber bestimmt weiter „Ich bin Leutnant Flynn und das ist mein Partner Leutnant Provenza. Wir brauchen einige Informationen von Ihnen zu einem Wagen den Sie kürzlich verkauft haben.“

Bruce wurde bleich wie eine Leiche, wieso waren die Cops wieder hier. Hatte ihn jemand verraten?

„Hey, Sie taube Nuss wir reden mit Ihnen.“ fuhr Andy den kleinen Mann an um dessen Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Ohja, sicher. Ich helfe doch immer gern der Polizei.“ grinste er nervös.

‚Lass sie nicht wegen den Drogen hier sein‘ bettete der kleine Mann und fühlte sich schrecklich eingeschüchtert von Andy ‚Mit dem Typ ist nicht zu spaßen‘ dachte er.

„Also, vor einer Weile wurde ein Wagen mit diesem Nummernschild von Ihnen verkauft. Wir müssen alles darüber wissen.“ Provenza zeigte dem Mann die Nummer und wartete.

„Ohhh aber ja doch, das war mein alter Van. Er war zwar alt aber in einem super zustand, der Kerl hat ein echtes Schnäppchen gemacht. Er hat nur 600 Dollar bezahlt und wenn er damit jetzt Probleme hat, dann ist das nicht mehr mein Problem.“

„Uns interessiert nicht was Sie hier für fragwürdige Geschäfte machen. Wer hat ihn gekauft.“ fragte Andy wütend, jede verschwendete Sekunde würde Sharon in noch größere Gefahr bringen.

„Ich kenne seinen Namen nicht, es war ein Handschlaggeschäft. Geld gegen Ware. Aber ich kann Ihnen sagen dass der Kerl seltsam war und er hatte eine grässlich aggressive Töle bei sich. Ich glaube das Vieh hieß Charlie.“

„Ist das der Mann?“ Provenza zeigte ihm ein Bild von Paul.

„Ja, da bin ich mir sicher. Ich wollte dem Kerl ein anderes Auto verkaufen aber er wollte den Van, er sagte er plant bald einen großen Umzug. Er wollte mit seiner baldigen Ehefrau von her weg ziehen.“

Wissend um wem es sich dabei handeln würde, sahen sich Provenza und Andy beunruhigt an „Fällt Ihnen sonst noch was ein? Etwas was er gesagt oder getan hat?“

Bruce schien angestrengt nach zudenken „Nichts besonderes…..warten Sie, doch! Er hatte einen Kaffee Becher bei und er hatte eine Zimtschnecke gegessen.“

Fragend sahen sich Andy und Provenza an „Und? Was ist daran ungewöhnlich?“ Andy platzte bald der Kragen, er wollte wissen wo Sharon ist und nicht ob dieser Freak gern Zimtschnecken oder Schokobrötchen aß.

„Es war der Becher und die Tüte, es war ein kleines Zuckerhaus darauf zu sehen und es stand Café Knusperhäuschen darauf. Dieses Café ist keine Kette so wie Starbucks, es wird von einer Familie seit 35 Jahren betrieben und sie haben nur dieses eine Café. Ich weiß das so genau, weil meine Freundin sich da immer ihren Kuchen holt.“

„Wo genau ist dieses…dieses Knusperhäuschen?“

„Es ist in Süd Pasadena, die Straße weiß ich nicht.“

„Ok, vielen Dank. Wenn wir noch Fragen haben melden wir uns.“ sagte Andy und schlug Provenza kurz auf die Schulter um ihn zu zeigen dass er los wollte.

„Jeder Zeit Jungs, ich helfe doch immer gern meinen Freunden.“ winkte Bruce und war froh das sie nicht in seine Garage wollten.

Am Auto warteten Skyes und Tao auf neue Informationen.

„Also Leute, wir wissen das der Typ sich in Pasadena aufgehalten hat. Wir wissen nicht ob er noch in der Nähe ist aber es ist gut möglich. Flynn und ich fahren da hin, Sie beide fahren zurück und checken zusammen mit Sanchez die gesamte Umgebung von Pasadena ab. Alles wo man sich verstecken könnte, wo man unerkannt leben könnte, alte Lagerhäuser einfach alles.“

„Ja, Sir aber wollen Sie keine Verstärkung?“ fragte Sykes.

„Nein, vorerst nicht. Wir fahren nach Süd Pasadena und erkundigen uns. Sollte er dort in der Nähe sein, dann will ich diesen Irren nicht in Panik versetzten. Also, jeder weiß was er zu tun hat. Flynn, du kommst mit mir.“

Während Amy und Mike zurück zum LAPD fuhren, machten sich Andy und sein Partner auf den Weg nach Pasadena. Andy suchte mit seinem neuen Smartphone die Adresse vom Knusperhäuschen online heraus. Rusty hatte ihn vor einiger Zeit mit dem mobilen surfen vertraut gemacht und Andy war nun mehr als dankbar dafür. Er gab die Route ein und laut Internet würde der Weg bis zum Café nur 20 Minuten dauern. Andy spürte geradezu Sharon Nähe je näher sie Pasadena kamen. Die Fahrt verbrachten beide Männer mehr oder weniger schweigend, alle beide waren sehr angespannt und als sie nach 17 Minuten vor dem kleinen Café namens Knusperhäuschen parkten, wurde sie Anspannung immer größer
Das Knusperhäuschen war ein nettes kleines Vorstadt Café im Märchenstil von Hänsel und Gretel. Schon auf dem Parkplatz vernahm man den Geruch von Zimt und Kaffee und wäre die Situation nicht so ernst, dann hätte sich hier Andy sehr wohl gefühlt. Unauffällig betraten beide Männer das fast leere Café.

„Ein wunderschönen guten Tag wünsche ich den beiden hübschen Männern.“ hinter der Theke stand eine alte Dame mit grauen Haar und strengen Dutt, freundlich lächelte sie die beiden Männer an.

„Guten Tag Mam, wir sind vom LAPD und müssen Ihnen ein paar Fragen stellen.“ beide zeigten ihre Marke und das Gesicht der alten Frau wurde plötzlich ernst.

„Oh meine Güte, was führt den das LAPD hier her in mein Café?“

Andy ging auf die Dame zu und zeigte ihr ohne weitere Umschweife das Bild von Paul Newley „Kennen Sie diesen Mann?“

Die alte Frau setzte ihre Brille auf und sah sich das Bild an „Aber ja doch, dass ist der liebe Paul. Ihm ist doch nichts passiert oder? Er ist ein so guter Mann.“

Sofort warfen sich Andy und Provenza einen Blick zu, er kam anscheinend öfter her und sie kannte auch seinen Namen.

„Nein nein Mam, sagen Sie wann war Paul zuletzt hier?“ versuchte Andy zu lächeln.

„Erst heute Morgen, vielleicht vor 2 Stunden. Er holte wie immer Zimtschnecken und Kaffee für sich und seine Freundin. Er kommt jeden Morgen hier sein Frühstück holen, schade dass der Junge bald wegzieht. Er ist immer so hilfsbereit.“

„Sie wissen nicht zufällig wo er wohnt?“ fragte Provenza, es war erstaunlich wie sehr verrückte Menschen andere um den Finger wickeln konnten.

„Aber selbstverständlich weiß ich das, er hat meine alte Hütte am Stadtrand vor 13 Monaten gemietet. Er zahlt seine Miete immer pünktlich und deswegen konnte ich auch meine letzten Raten für die Sanierung meines Cafés bezahlen. Paul ist mein Engel.“

Andy verschluckte sich fast, ein Engel? Ein Irrer der Jahrzehnte in einer Klapsmühle saß, das war er!

„Mam, bitte geben Sie uns doch die Adresse.“ lächelte Provenza.

„Nun….wenn Sie die Adresse brauchen. Ich hoffe Pauli ist nicht in Schwierigkeiten.“

Sie reichte Provenza einen Zettel und gab den beiden Männern noch einen gratis Muffin mit.
Nachdem Verstärkung angefordert wurde, rasten die beiden zu der Adresse, die sie von der alten Frau bekamen. Seit Stunden keimte das erste Mal Hoffnung in Andy auf, Sharon bald wieder zu sehen.


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#14 von SharonFan86 , 19.05.2015 15:05

Kapitel 13

Sharon hatte ewig gebraucht um in der vergangenen Nacht einzuschlafen, sie überlegte hin und her wie sie Paul entfliehen konnte aber ihr fiel einfach kein Ausweg ein. Irgendwann holte sie die Erschöpfung ein und sie fiel in einen tiefen und Gott sei Dank traumlosen Schlaf. Als sie am nächsten Morgen erwachte, spürte sie eine Hand auf ihrer Wange die auf und ab streichelte und sie wusste sofort wer bei ihr war. Sie riss die Augen auf und versuchte wegzurutschen, doch die Fesseln machten das fast unmöglich. Paul sah lächelnd auf Sharon herab und ließ sich von ihrem Widerstand nicht beirren, er strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.

„Guten Morgen Butterfly, ich hoffe du hast schön geschlafen. Ich sitze schon fast eine Stunde hier und bewache meine Prinzessin.“

Sharon hatte das Gefühl sie müsse sich gleich übergeben. Dieser Irre saß schon eine Stunde da und beobachtete sie wie ein widerlicher Spanner und wer weiß wo er sie noch überall berührt hatte. Sharon spürte einen Ekel in sich aufkommen, wie sie ihn nie zuvor verspürt hatte.

„Ich habe Kaffee und Zimtschnecken geholt. Naja, der Kaffee ist bestimmt kalt aber zu viel Koffein ist ohnehin nicht gut für Mädchen. Soll ich dir eine heiße Schokolade machen? Alle Mädchen lieben doch heiße Schokolade.“

Paul stand auf und sah Sharons verwirrten und angewiderten Gesichtsausdruck und sein Gesicht verwandelte sich wieder in eine Maske des Wahnsinns.

„Du denkst ich bin irre oder? Ich versichere dir eines, ich bin vollkommen bei Verstand. Ich weiß das du kein kleines Mädchen mehr bist aber genau da wo wir vor Jahren getrennt wurden, werden wir wieder ansetzten und du tätest gut daran mitzumachen.“

Er beugte sich vor und sah Sharon direkt in die Augen.

„Ich bin verrückt nach dir und würde dich nie töten meine Süße, aber eines sage ich dir, deine Gören sind mir scheißegal und was aus ihnen wird. Also, wenn du nicht willst das deinen Kindern etwas schlimmes zustößt dann bist du ab heute meine Sharon, mein Schmetterling, meine Geliebte, meine zukünftige Frau…………ich hoffe du verstehst.“ Plötzlich erhob sich Paul und lächelte wieder auf Sharon herab „Aber jetzt hole ich meinem Schatz das Frühstück.“

Als Paul aus dem Zimmer war, konnte Sharon die Tränen nicht mehr unterdrücken. Sie zitterte am ganzen Körper und hatte Probleme beim Luftholen, die Panik in ihr wurde immer größer. Sie wollte weg, sie wollte versuchen zu fliehen aber was wenn es schief ging? Sie wusste genau, dass Paul ihren Kindern etwas antun würde und das konnte sie nicht riskieren. Egal was er mir ihr tun würde, ihre Kinder dürften nicht in Gefahr geraten.

‚Warum bringt er mich nicht einfach um?

Es klang verrückt aber in diesem Moment erschien ihr der Tot wie das Paradies im Gegensatz zu ein Leben an der Seite dieses Freaks. Dann hörte sie wieder Schritte und Paul kam zurück in ihr Zimmer mit einer großen Zimtschnecke in der einen Hand und einen heißen Kakao in der anderen.

„Der Kakao ist fertig.“

Wieder brachte er die Fußfessel an und löste erst dann die Handfesseln. Es war auch nicht gerade bequem aber wenigstens konnte Sharon aufrecht sitzen.

‚Ob es etwas bringt wenn ich ihm den heißen Kakao ins Gesicht schütte? Wohl eher nicht…oder ihm die Tasse auf den Kopf schlage? Zu riskant, wenn ich nicht richtig treffe dann wird er vielleicht meinen Kindern etwas tun. Egal was passiert, ich komme hier nicht weg. ‘

Paul wollte sich gerade neben Sharon auf das Bett setzten, als sich sein Blick plötzlich veränderte und einen panischen Ausdruck annahm. Er sah wie gebannt zur Tür, hatte er gerade ein Auto gehört? Vielleicht ein Nachbar?

‚Scheiße, wer zum Teufel kommt hier in die Pampa? ‘

Er lief blitzschnell zu der kleinen Kommode und holte ein Taschentuch und ein Fläschchen heraus.

„Sorry Süße aber sicher ist sicher.“ und bevor Sharon verstand was passierte, spürte sie wie ihr schwindelig wurde und alles um sie herum schwarz wurde.
Paul warf noch einen letzten Blick auf die bewusstlose Sharon und verschloss dann die Tür zu ihrem Zimmer. Er holte seine Waffe und schlich langsam zu einen der Fenster, er hoffte wirklich es war nur einer der Nachbarn aber sobald er das Auto sah, wusste er das es gleich sehr hässlich werden würde. Er hatte Sharon über ein Jahr lang studiert und nicht nur sie sondern ihr ganzen Leben und auch ihr Umfeld. Also waren ihm die beiden Männer in dem Wagen nicht fremd.

„Sieh mal einer an, die dummen Leutnants auf Lebenszeit haben es tatsächlich bis hierher geschafft. Dumm nur das sie mit einem Loch im Kopf enden werden.“

Paul musste seinen Plan ändern, er würde diese beiden Idioten erledigen und dann sofort mit Sharon verschwinden. Er hoffte dass die zwei Loser noch keine Verstärkung angefordert hatten aber er befürchtete das Gegenteil. Er nahm seine Waffe und zielte auf den Kopf des Fahrers.

„Schlafen Sie gut Leutnant, die Hölle wartet auf Sie.“


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RE: Butterfly – Schmetterlinge

#15 von SharonFan86 , 19.05.2015 15:15

Kapitel 14

Andy parkte den Wagen einige Meter von dem Haus entfernt indem sie Sharon vermuteten. Sie war dort, Andy konnte es spüren und er wollte nur noch eines, zu ihr und sie aus dieser Hölle befreien. Der Drang diesen Bastard fertig zu machen war groß aber es war wichtiger Sharon wieder zu haben.
„Lass uns reingehen.“ sagte Andy und löste seinen Gurt.

„Warte, wir sollten auf die Verstärkung warten. Wer weiß was dieser Irre alles geplant hat, wir sollten kein Risiko eingehen.“ streng sah Provenza zu Andy und wusste das sein Freund doch seinen Dickkopf durchsetzen wollen würde.

„Warten? Das ist doch lächerlich! Shar….der Captain ist da drin und wir sollen hier draußen sitzen und warten? Wir wissen nicht was dieser Freak mit ihr anstellt! Vielleicht ist er gerade dabei über sie herzufallen wie ein wildes Tier während wir hier sitzen und einen Muffin essen. Du verarscht mich doch.“

Andy war wütend, Provenza konnte unmöglich seine Gefühle nachvollziehen sonst hätte er nicht so einen dummen Vorschlag gemacht.

„Verdammt Flynn, bleib doch mal sachlich und logisch.“ fuhr Provenza ihn an.

„Logisch? Wo sind wir? In Star Trek? Sorry Spock aber Ihre Logik verstehe ich nicht. Ich gehe jetzt rein.“

Gerade als Andy aussteigen wollte, war alles was er noch hörte ein lauter Knall und die sah die Scheibe neben sich in Millionen Scherben zerspringen. Von sehr weit her hörte er jemanden seinen Namen rufen. Andy erkannte das es Provenza war aber seine Stimme was Meilenweit weg, er hörte viel mehr ein rauschen in seinen Ohren und spürte wie etwas Warmes seinen Hals entlang lief. Andy war schon zu lange ein Cop um nicht zu wissen was gerade geschehen war. Noch bevor er etwas sagen konnte, vernebelte sich seine Welt und das letzte was er hörte war wie sein Partner panisch seinen Namen schrie.

Ein lauter Ruf der Freude entkam Paul als er sah, dass er sein Ziel nicht verfehlt hatte. Im Gegenteil, es war der Schuss eines Meisters. Zwar wollte er den Kopf des Idioten treffen aber so war es auch gut. Der würde ihn kein Ärger mehr machen und was sollte der alte dicke Mann schon anrichten? Voller Freude beobachtete Paul wie der panische Provenza seinen Partner aus dem Schussfeld zu ziehen versuchte.

„Jaja, das ist die Strafe für Leute die sich mir und meiner Sharon in den Weg stellen wollen. Na dann auf zur Schießbudenfigur Nummer zwei. Sagen Sie der Welt lebe wohl, Provenza.“

Wieder setzte Paul an und zielte auf den anderen Mann, doch bevor er abdrücken konnte, hatte Provenza Andy in eine liegende Position gezogen und hatte sich hinter den Wagen verschanzt.

„Verdammte verfickte Scheiße.“ schrie Paul, er hätte nicht gedacht dass der alte Mann noch so schnell war.

Provenza hatte steht’s ein wachsames Auge auf seinen Partner der nun regungslos auf den Vordersitzen seines Autos lag.

„Wir brauchen hier dringend Verstärkung und einen Notarzt. Mein Partner ist schwer verwundet.“ rief Provenza in das Funkgerät.
Dann warf er das Gerät weg und prüfte nochmal Andys Puls.

„Verdammt Kumpel halte durch.“ sagte er als er spürte dass Andys Puls immer langsamer wurde. Er kroch nach vorn zur Motorhaube und warf einen kurzen Blick über das Auto, doch das wurde sofort mit einen Schuss beantwortet.

‚Der Captain redet mit den Menschen, ein Versuch kann nicht schaden. ‘ dachte er.

„Paul Newley, wir wissen das Sie das sind und das Sie Captain Raydor bei sich haben. Ergeben Sie sich und kommen sie mit erhobenen Händen heraus, andernfalls werden wir das Feuer eröffnen.“

Ein lautes Lachen hallte durch die Luft und Paul rief „Wer ist wir? Sie alter Greis und der Tote auf dem Sitz? Sie sind nicht in der Position um Forderungen zu stellen.“

„Sie sind nur ein Mann und Sie haben das ganze LAPD am Hals. Glauben Sie mir, Cops stehen immer für einander ein und man wird sie auseinander nehmen wenn sie sich nicht ergeben. Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus.“ Provenza sah das ein weiteres Auto in die Landstraße einbog und er erkannte dass es Tao und Sykes waren. Er deutete an weg zu bleiben und rief die Nummer von Tao an.

„Ich habe keine Zeit alles zu erklären. Ich lenke den Irren ab und Ihr versucht durch die Hintertür den Captain heraus zu holen oder den Kerl unschädlich zu machen.“ schnell legte er auf und widmete sich wieder Paul, der keinen Verdacht schöpfen sollte.

„Ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag Alter, Sie kommen raus und ich erschieße Sie kurz und schmerzlos.“ spottete Paul und gab noch zwei Schüsse auf das Auto ab „Ich habe über 30 Jahre auf Sharon gewartet und niemand nimmt sie mir mehr weg. Wenn ich merke, dass Sie hier mit einer ganzen Garde auffahren, dann knall ich zuerst Sharon ab und dann mich selbst. Ich mache keine Scherze.“

„Reden Sie doch nicht so ein dummes Zeug. Sie wollen doch leben sonst hätten Sie doch nicht so lange durchgehalten.“

„Ich habe nur durchgehalten weil der Gedanke an eine schöne Zukunft mich am Leben erhalten hat, aber wenn das in diesem Leben nicht sein soll, dann bitte. Romeo und Julia konnten auch erst im Tot zusammen sein.“

„Sie vergessen eine wichtige Sache dabei Newley!“ schrie Provenza wieder und hoffte das dieser Alptraum bald enden würde. Er sah immer wieder zu Andy dessen Gesicht schon eine weiße Farbe annahm.

„Was soll ich vergessen haben?“ rief Paul und starrte aus dem Fenster ohne zu bemerken dass jemand hinter ihm stand.

„Sie haben vergessen, dass Julia auch Romeo liebte.“

Geschockt von der plötzlichen Stimme hinter ihm, drehte sich Paul um und sah in das Gesicht einen kahlköpfigen Mannes, den er auch schon gesehen hatte. Er hob seine Waffe doch noch bevor er etwas ausrichten konnte, feuerte Mike Tao zwei Kugeln auf Paul ab. Eine traf direkt seine Hand und die andere seine Schulter. Mit einem lauten Schrei ging Paul zu Boden. Mike stieß Pauls Waffe mit dem Fuß weg und fesselte ihn mit Handschellen an dem Heizungsrohr fest.

„Alles unter Kontrolle.“ rief Mike nach draußen „Paul Newley, Sie haben das Recht zu Schweigen. Alles was Sie sagen kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht auf einen Anwalt, sollten Sie sich keinen leisten können so wird Ihnen ein Anwalt zur Verfügung gestellt. Haben Sie mich verstanden?“

„Fick dich“ zischte Paul und sah den anderen Mann voller Hass an.

„Ich nehme an das heißt ja.“ sagte Mike trocken.

Amy hatte in der Zwischenzeit das Zimmer gefunden in dem ihre Vorgesetzte bewusstlos auf dem Bett lag. Amy musste schwer schlucken, Sharon Raydor war in ihren Augen eine der stärksten Frauen die sie je kannte, aber jetzt wurde ihr bewusst dass auch die stärkste Frau zum Opfer werden konnte. Ihre Handgelenke waren Blutig und an ihren Knöcheln waren feste Eisenketten befestigt. Amy wollte sich nicht vorstellen wie es sein musste so etwas zweimal zu erleben. Sie prüfte Sharons Puls und stellte fest dass sie nur Ohnmächtig war. Sie wollte Sharon von den Fesseln befreien aber sie fand weit und breit keinen Schlüssel. Sie stürmte in das Zimmer wo Mike noch bei Newley war.

„Wo sind die Schüssel zu den Fesseln?“ keifte Amy den Mann an.

Doch Paul sagte kein Wort und grinste nur.

„Haben Sie nicht verstanden? Wo sind die Schlüssel?“ Amy spürte wie wütend sie auf diesen Mann wurde und musste sich zurück halten. Am liebsten hätte sie die Antwort aus ihm heraus geschlagen und sie konnte zum ersten Mal richtig nach empfinden wie sich Julio so oft fühlte.
Endlich traf der Notarzt ein und kümmerte sich um den Schwerverletzten Andy. Provenza wollte bei seinem Partner bleiben aber er wurde von den Ärzten weggeschickt und er wusste das war kein gutes Zeichen.

‚Dieser Bastard.‘

„Gibt es hier noch mehr verletzte?“ fragte einer der Ärzte.

„Was? Ja….bestimmt.“ Provenza deutete abwesend auf das Haus und sah wie die Ärzte Andy abtransportierten.

Halte durch alter Junge. ‘ traurig sah er den Wagen mit seinem besten Freund davon fahren und er tat das, was er viele Jahre nicht getan hatte. Er betete.


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