Andy
Mit jedem Wort zerbreche ich innerlich immer mehr. Ich wollte ihr halt geben, aber nun denke ich sie will mich überhaupt nicht da haben. Sie sagt Jack wäre ihr Last und nicht meine, es ist nichts mehr von dem UNSER da. Ich habe das Gefühl sie entfernt sich von mir, mit jedem Schritt den sie auf Jack zu geht. Was habe ich auch erwartet? Ricky und Emily sind ihre und Jacks Kinder.....eine Familie. Es schmerzt so sehr, dass ich das Gefühl habe mein Herz wird ganz langsam in zwei Teile gerissen. Soll es das schon gewesen sein? Nein, das kann nicht sein.....es darf nicht sein. Oh Gott, ich liebe sie so sehr. Ich spüre ihre zarten Lippen für einen kurzen Kuss, ich kann ihre Nähe und Wärme fühlen aber auch das sie in Gedanken wo anders ist....bei Jack.
Ich lächle und gehe mit ihr zum Auto und das Lächeln fällt mir so schwer.
"Ich beeile mich, in 5 Minuten sind wir da." sage ich als ich den Wagen starte.

Sharon

"Langsam, Schatz! Auf die fünf Minuten kommt es nun wirklich nicht an!" Ich legte meine Hand wieder auf seinen Oberschenkel und streichelte ihn mit meinem Daumen.
Ich lehnte meinen Kopf an die Kopflehne und sah ihn an.
"Wenn du nicht wärst...." Flüstere ich leise und lehne mich zu ihm rüber,..."dann hätte ich schon den Boden unter meinen Füßen verloren!" Ich verdrängte die letzten cm zwischen uns und legte meine Wange an seine.
Irgendwie wollte ich ihm trotz der Sitaution beweisen und zeigen, dass er ständig in meinem Kopf war und ich ihn die ganze Zeit bei mir haben wollte.
Meine Gedabken kreisten ebenfalls die ganze Zeit um Emily und Ricky, Gott, meine armen Kinder!

Andy
Ich greife zu ihrer Hand und drücke sie leicht.

"Ich habe dir versprochen immer für dich da zu sein und das meinte ich auch so. Ich liebe dich Sharon und ich werde für dich da sein, wenn du mich brauchst. Ich lasse dich nicht allein."

Je näher wir dem Krankenhaus kommen, desto nervöser werde ich und die angst die Frau die ich liebe zu verlieren, ist stärker denn je.

Sharon

"Das weiß ich! Und ich liebe dich auch!"
Als wir auf dem Krankenhaus Parkplatz halten steigen wir aus und gehen Richtung Eingang.
Ich klemme mich seitlich bei ihm ein und lege meinen Arm um ihn.
Als wir an der Information an kommen, frage ich nach "Wir sind wegen Jack Raydor hier...." Ich drücke mich noch etwas mehr an Andy und nachdem ich kurz erklären muss, wer ich bin, lässt die Schwester und schließlich doch zu Jack.
Er schlief noch und ich blieb mit Andy alleine zurück, als oh eine Sms von Emily bekam.
"Emily ist in ca. drei Stunden hier." Sage ich an Andy gewannt und betrete denn weiter mit ihm das Zimmer.

Andy
Ich folge Sharon in das Krankenzimmer von Jack und habe mich noch nie so fehl am Platz gefühlt. Der einzige Lichtblick den ich habe, ist das Emily in wenigen Stunden hier sein wird und wir dann hoffentlich gehen können, gemeinsam gehen.
Es ist so seltsam, ich sollte Jack hassen aber ich kann es nicht. Es ist fast 15 Jahre her, da war ich in fast der gleichen Situation. Ich hatte damals keinen Halt, keine Familie....keine Exfrau die sich um mich gekümmert hat. Oh Jackson, wenn du wüsstest was für ein Glückspilz du trotz allem bist.
"Soll ich dir einen Kaffee holen? Wir hatten heute beide noch keinen."
Ich sehe zu Sharon, deren Augen auf Jack gerichtet sind.

Sharon

Ich stelle mich kurz vor Jacke und betrachte ihn. Mit wird ganz anders und in drehe mich wieder zu Andy um.
"Ja, das ist eine gute Idee....!" Ich gehe and ihm vorbei und gebe ihm einen flüchtigen Kuss, bevor ich mich auf einen der Stühle setzte.
Innerlich stellte ich mir die Frage, wieso ich all das noch tat, aber ich wusste wiedo. Meine Kinder. Ich schüttelte leicht den Kopf und sah aus dem Fenster. Den Brief hatte ich immer noch in meiner Hosentasche.
Und Andy? Ihm gegenüber hatte ich ein schlechtes Gewissen bis ins unendliche. All das hatte er nicht verdient. Sich mit einem Süchtigen, meinem Exmann rum zu schlagen. Das war nun wirklich nicht seine Baustelle. Dafür hasste ich mich, das ich ihm das antat.

Andy
Ich nicke und drehe mich um und will das Zimmer verlassen, aber ich kann es nicht. Ich blicke zu Sharon und gehe auf sie zu. Langsam gehe ich in die Hocke und kann Sharon so ins Gesicht sehen.
"Es wird alles gut, ganz sicher."
Ich beuge mich vor und küsse sie sanft, bevor ich aufstehe und mich auf den Weg mache um einen Kaffee zu holen.

Jack
Alles war ruhig und dunkel...so friedlich. Doch plötzlich riss mich die Realität aus meinem Traumland und ich spürte ein widerlichen Geschmack in meiner Kehle. Es brannte wie Feuer und ich fühlte mich elend. Dann wurde wieder alles dunkel, doch es war eine andere Dunkelheit....Ich spüre das ich langsam wach werde und mein Hals und mein Magen schmerzt. Was ist mit mir passiert? Ich sollte nicht mehr da sein.....Wo bin ich?

Sharon

Ich versuche zu lächeln, doch es scheitert bei einem kleinen Schmunzeln, was ich Andy schenke. Als er das Zimmer verlässt, sehe ich ihm nach und schaue dann wieder aus dem Fenster. Es dauerte nicht lange, bis ich merkte, das Jacklangsam wach wurde. Etwas unentschlossen ging ich langsam auf das Bett zu und stellte mich neben ihn. Meine Arme hatte ich vor meiner Brust locker verschenkt und sah auf ihn hinunter. Trotz alle dem hägte ich immer noch ein wenig Hass in mir, ihm gegenüber. So schlimm die Situation auch war, er wollte seine Kinder einfach im Stich lassen und wollte einfach aufgeben. Ich hatte ihm heute Morgen im Grunde noch eine neue Chance gegeben, ein winziger Teil meines Lebens zu bleiben, seine Kinder leben zu sehen, doch er entschied sich dagegen.
Ja, Jack tat mir leid, das änderte aber nichts daran, wie ich von ihm dachte, oder fühlte, beziehungsweise nicht fühlte.
Aber das musste ich erst einmal zurück stecken. Zumindest ein wenig.

Andy
Großartig, der erste Kaffee des Tages kommt aus einen Automaten und ich bin sicher er schmeckt so grässlich wie er aussieht und riecht. Naja, besser als nichts. Ich laufe langsam zurück zu Jacks Zimmer und passe auf das der heiße Kaffee nicht über meine Hand läuft. Ich bin froh das die Tür noch auf ist und ich sie leicht mit dem Fuss aufstoßen kann. Vielleicht hätte ich doch lieber draußen bleiben sollen, denn als ich das Zimmer betrete sehe ich Sharon dicht bei Jack stehen und mein Herz wird immer schwerer. Wieder klingen folgende Worte in meinem Kopf.

Die erste Liebe stirbt nie

Ich habe angst, ich will Sharon einfach nehmen und mit ihr hier verschwinden aber ich weiß das es nicht geht. Langsam gehe ich näher und meine Worte stecken in meinem Hals fest. Was soll ich noch sagen?

Sharon

Ich merke das jemand ins Zimmer kommt und drehe mich um.
"Hey.....ich glaube er wird langsam wach...." Ich nehme dankend den Kaffee entgegen und nippe an der dunklen Brühe.
"Der erste Kaffee des Tages sollte wirklich keiner dieser Art sein!" Sage ich trocken und nehme noch einen Schluck.
Vorsichtig, ohne den Kaffee zu verschütten, nehme ich Andys Hand und ziehe ihn mit zum Fenster.
"Es tut mir leid!" Flüstere ich und stelle mich vor ihn. Draußen fing es an zu regnen.
"Den Tag hattest du dir bestimmt anders vorgestellt....so wie ich!" Ich sah hoch zu ihm und es tat mir so Leid und so weh ihn in all das mit rein zu ziehen.
"Willkommen in meinem verkorksten Leben!" Sage ich sarkastisch und nehme noch einen Schluck, als ich eine SMS von Rusty bekam.
"Rusty ist auch in etwa einer Stunde hier, ich habe ihm vorhin eine Nachricht geschrieben."

Andy
Ich seufze laut auf, sicher hatte ich mir den Tag anders vorgestellt. Ich stelle den Kaffeebecher ab und ziehe sie etwas näher zu mir, leicht gebe ich ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Du brauchst dich nicht entschuldigen Sharon, wirklich nicht. Es ist nicht deine Schuld......ich kann es ja auch irgendwie verstehen, dass du dich um ihn kümmerst. Er ist Rickys und Emilys Vater und ob es mir gefällt oder nicht, er wird dadurch immer ein Teil deines Lebens sein."

Ich küsse noch einmal ihre Stirn und höre dann mein Handy klingeln.

"Es ist Nicole, ich gehe schnell ran."

Gerade als ich ans Telefon gehen will, höre ich die Stimme einer Krankenschwester hinter mir.

"Sir, Verzeihung aber würden Sie bitte draußen telefonieren? Der Patient braucht ruhe."

"Ja ja, ich gehe ja schon."

Ich drehe mich zu Sharon und gebe ihr einen schnellen Kuss auf ihre Lippen.

"Ich bin gleich zurück."

Dann verlasse ich das Zimmer.

Jack
Ohhh diese Schmerzen! Was ist nur geschehen? Mein Hals ist so trocken und schmerzt so schrecklich. Wo bin ich? Langsam wird es um mich herum heller aber noch immer sehe ich nur Umrisse.

"Ohhhh."

Ich versuche mich aufzurichten aber mein Körper fühlt sich an wie ein Stein. Meine Augen gewöhnen sich langsam an die Umgebung. Alles ist so hell und nach einigen Momenten erkenne ich wo ich bin.....ein Krankenhaus. Aber wieso bin ich hier? Wer hat mich hierher gebracht. Ich sehe mich im liegen um, kann aber niemanden sehen. Allein.....ich bin wieder allein. Ich weiß nicht was mehr schmerzt....mein Körper oder meine Seele. Ich spüre wie mir Tränen aus den Augen laufen und es ist mir egal, es wird ohnehin niemand sehen.

Sharon

Ich werfe Andy einen Handkuss zu und sehe ihm nach. Hatte ich doch Recht gehabt, das ihm all das hier störte und trotzdem war er hier. Ich liebte diesen Mann von Moment zu Moment mehr.
Als Andy draußen ist, höre ich nur wenige Augenblicke später ein unschönes Stöhnen und sehe wie Jack sich etwas bewegt.
Langsam gehe ich auf ihn zu und stelle mich neben das Bett.
"Langsam Jack......lass dir Zeit. Du bist im Krankenhaus.....du Idiot!" Ich konnte es nicht lassen es zu sagen.
"Du dummer Idiot!" Obwohl ich sauer war, sagte ich es leise und in einem sanften Ton.
Ich sah seine Tränen und wischte sie mit meinem Daumen weg.

Jack
Ich reiße die Augen auf und sehe schockiert zur Seite. Sharon?

"Shar.....Sharon? Was machst du denn hier?"

Meine Stimme ist rau und leise, das Sprechen schmerzt.

"Ich dachte.... Ich dachte ich wäre alleine."

Ich versuche mich zur Seite zu drehen um an ein Glas Wasser zu kommen aber ich schaffe es nicht. Gott, ich bin so eine erbärmliche Gestalt. Immer mehr Tränen laufen unkontrolliert über mein Gesicht.

"Du solltest nicht hier sein.....Du musst das nicht tun."

Ich spüre ihren Daumen an meine Wange und ich nehme ihre Hand in meine. Ich drücke sie sanft und gebe ihr einen hauchzarten Kuss.

"Geh nach Hause Sharon....."

Ich sehe ihr trauriges schönes Gesicht und ich kann es nicht mehr ertragen. Sie ist hier aus Mitleid für mich.....Wie tief bin ich nur gesunken.

Sharon

Erst wollte ich meine Hand zurück ziehen, aber ich ignorierte es einfach und ließ ihm den Moment.
"Jack, rede doch keinen Unsinn!" Ich nahm das Glas und hielt ihm den Strohhalm hin.
Erneut wischte ich ihm die Tränen weg und ließ ihn erst einmal etwas trinken.
"Was machst du nur für dumme Sachen? Zum Glück hat Ricky mir von eurem Telefongespräch erzählt. Verdammt, Jack! Was hast du dir dabei nur gedacht......nichts hast du dir gedacht. Gott Jack!" Ich bekam Tränen in den Augen, schluckte sie aber schnell wieder runter. Ich stelle das Glas wieder auf den kleinen Nachttisch.

Jack
Ich atme tief durch und schließe einen Moment die Augen.

"Ob du es glaubst oder nicht Sharon, dieses eine mal habe ich mir wirklich etwas dabei gedacht. Ich... Ich wollte einfach nicht mehr. Sieh mich doch an Sharon, was bin ich denn noch? Ein einsamer verbitterter alter Mann der sein ganzes Leben verkorkst hat. Alles was ich geliebt habe in meinem Leben ist weg....Jeder den ich geliebt habe, den habe ich verletzt und enttäuscht. Ich wollte doch nur......nur einmal....nur ein einziges mal in meinem Leben etwas richtig machen."

Ich kann die Tränen nicht mehr zurück halten und ich beginne zu weinen wie ein Baby und ich kann es nicht stoppen.

"Sag mir doch nur eine Sache in der ich dich nicht enttäuscht habe. Frag Ricky und Emily in was ich als Vater gut war....."

And
Ich habe das Gespräch mit Nicole beendet und muss immer noch lächeln. Meine Kleine ist so glücklich gewesen als ich ihr von Sharon und mir erzählt habe. Für übermorgen haben wir ein Donnerstag geplant und ich kann es kaum erwarten es Sharon zu sagen. Langsam nähre ich mich den Krankenzimmer und gehe sehr leise. Ich will mich nicht wieder von einer Schwester ermahnen lassen. Drachen!
Doch als ich den Raum betreten will, bleibe ich wie angewurzelt stehen. Nein! Mein Herz setzt für einen Moment aus und ich schnappe nach Luft. Die Szene die sich mir gerade bot, war zuviel für mich. Sharon hält Jacks Hand und beide sehen sich an mit Tränen in den Augen. Ich bin wie gelähmt und kann mich nicht von der Stelle bewegen.

Wieder höre ich meinen inneren Teufel der zu mir spricht.

"Sie wird dich verlassen, sieh doch nur.....Sie liebt Jack immer noch."

NEIN, das darf nicht passieren.